Er wandert noch

Bob Dylan wird von dem New Yorker Rockkritiker Greil Marcus seit Jahrzehnten attackiert. Nun findet er milde Töne
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2013
Er wandert noch

Bild: Elliott Landy / Corbis

Benefizkonzerte gehören zu den Gräuslichkeiten der Popmusik. Sie bestehen letztlich aus Lobeshymnen, mit denen die Rock- oder Popprominenz ihr Ego sozialtauglich pflegt. Der „Showbizschmus“ dient kollektiver Selbstverherrlichung der jeweiligen Popkultur-Generation (heute perfektioniert von Madonna, Bono und Sir Bob Geldof). Greil Marcus, einer der Gründerväter der kulturwissenschaftlich verfahrenden Rockkritik, hat keinerlei Sympathie dafür, dass auch Bob Dylan in den achtziger Jahren an so einem Medienspektakel partizipierte.

Wie gnadenlos der Kritiker sein kann, zeigt ein Artikel vom Oktober 1998 mit dem Titel Folkmusik heute – Das Grauen. Ihn nerven Patti Smiths Predigten, Ani DiFrancos präzis-geplante Feier von Authentizität, sogar di