Er war der Letzte seiner Art

Nachruf Bernhard Blaszkiewitz prägte Zoo und Tierpark in Berlin über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg. Unser Autor schrieb ihm als 16-Jähriger einen Brief – Blaszkiewitz' Antwort hat er bis heute aufbewahrt. Ein persönlicher Abschied
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Erzkonservativer Katholik, nüchterner Naturwissenschaftler – und der wohl umstrittenste Berliner Zoochef aller Zeiten: Bernhard Blaszkiewitz im Jahr 2013
Erzkonservativer Katholik, nüchterner Naturwissenschaftler – und der wohl umstrittenste Berliner Zoochef aller Zeiten: Bernhard Blaszkiewitz im Jahr 2013

Foto: Imago/Sabine Gudath

Eines seiner beeindruckendsten Talente war es, lautlos aufzutauchen. Dann stand er plötzlich vor einem, meist in Grau- und Sandtöne gehüllt, und lächelte, als habe er genau dies bezweckt. Dabei war er nicht gerade unauffällig mit seinen rund zwei Metern Körperlänge und ähnlich viel Umfang. Wie ein grauer Riese, der plötzlich aus dem Schatten hervortritt; und man selbst wundert sich, ihn nicht eher bemerkt zu haben.

Grauer Riese, das passte. Schließlich hatten es ihm gerade Nashörner und Elefanten, diese sogenannten Dickhäuter, angetan. Dabei ist der Name Dickhäuter irreführend. Ihre Haut mag dick erscheinen, abgestumpft oder gar gefühllos sind sie keineswegs. Das war auch er nicht.

Katholik und Naturwissenschaftler

Ber