Erbe eines Mythos

Heilig Wollte die kubanische Revolution eine Zukunft haben, müsste sie sich von ihren sakralen Elementen befreien
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Wenn ich sterbe, wird es niemand glauben", soll Fidel Castro einmal gesagt haben. Als der Máximo Lider im Juli 2006 schwer krank wird und sein jüngerer Bruder Raúl übergangsweise die Staats- und Parteiführung übernimmt, ahnt man bereits, dass er sie nie wieder antreten wird. Aber während die Exilkubaner in Miami auf den baldigen Tod des verhassten "Diktators" hoffen, will Fidel ihnen den Gefallen nicht tun. Er zeigt sich fortan für das Fernsehen in lockerer Sportkleidung, empfängt weiterhin seine Genossen aus Venezuela oder Bolivien, zieht politische Bilanzen über die Zukunft Lateinamerikas, verfasst ökonomische Diagnosen über den Zustand der kapitalistisch globalisierten Welt, gibt Interviews und schreibt Artikel, die in Kuba, Me