Erdbebenzone Antakya: Aller Trauer zum Trotz

Reportage In der Stadt Antakya in der Türkei versuchen die Bewohner:innen die erlebte Katastrophe mit einer Perspektive zu verbinden: Man vergewissert sich seiner eigenen Kraft für den Wiederaufbau und nimmt den verlorenen Faden des Lebens wieder auf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2023
Als „Farfur“ greift Hasan Özgün (links) in naiver Weise höchst politische Themen auf
Als „Farfur“ greift Hasan Özgün (links) in naiver Weise höchst politische Themen auf

Foto: Johanna Bröse

Wir werden uns für immer an die Stimmen erinnern, die aus den Trümmern um Hilfe schrien“, ruft Hasan Özgün ein paar Dutzend Menschen zu, die sich vor ihren Zelten versammelt haben. „Auch für sie tragen wir Verantwortung, unsere Stadtteile und unsere kollektiven Traditionen wieder aufleben zu lassen.“ Es ist ganz still geworden in der kleinen Zeltstadt im Viertel Harbiye, einige Kilometer südlich des Zentrums von Antakya, der 400.000-Einwohner-Stadt in der südtürkischen Mittelmeerregion. Die mehrheitlich älteren Menschen hören Özgün aufmerksam zu, der abwechselnd auf Türkisch und Arabisch spricht. Es ist der 40. Tag nach den verheerenden Erdbeben, an dem sich die Menschen im Nieselregen versammelt haben.

Der Z