Erfindung des Krimis

Experiment Ganz ehrlich: „Sieben Jahre Nacht“ ist Lektüre für Frank-Witzel-Fans, aber das sind ja viele!
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2015

Hinten im Buch findet sich eine handgezeichnete Karte der zentralen Schauplätze des Romans: der Stausee mit seinen Dämmen, das Dorf Seryong, die Dammbrücken, die Pinieninsel; die ganze kleine Welt, wie sie von der Fiktion und den Figuren darin bespielt wird. Solche Karten gab es früher oft, und gibt es gelegentlich heute noch, im Rätselkrimi. Dort zählt das Detail: Wer war wann wo und hatte also Gelegenheit, die Taten, die meist Morde sind, zu begehen. Um Taten, meist Morde, geht es in Jeong Yu-jeongs Sieben Jahre Nacht. Ein Rätselkrimi ist das Buch aber nicht.

Was es stattdessen ist, ist gar nicht so einfach zu sagen. Die Autorin ist ganz sicher nicht „Koreas Stephen King!“, wie der Verlag auf dem Umschlag ohne Quellenangabe behauptet. Es geht