Erst mal Abstand gewinnen

Frankreich Konservative und Sozialisten verschwinden von der Bildfläche. Als Volksparteien haben sie offenbar ausgedient
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2019
Die Präsidentin des Regionalrats der Île de France in Nordfrankreich, Valérie Pécresse, bei einer Pressekonferenz im Mai 2019
Die Präsidentin des Regionalrats der Île de France in Nordfrankreich, Valérie Pécresse, bei einer Pressekonferenz im Mai 2019

Foto: Jaques Demarthon/AFP/Getty Images

Falsch lag bei der Europawahl Ende Mai, wer zuvor das Gespenst eines Durchmarschs des Rassemblement National (RN/früher Front National) nicht schwarz genug an die Wand malen konnte. Wie schon beim Präsidentenvotum 2017 wurde stattdessen deutlich, dass Marine Le Pen ihr Wählerreservoir auf absehbare Zeit wohl nicht erheblich vergrößern kann. Das oft beschworene Duell mit Emmanuel Macron ist insofern ein Scheingefecht, auch wenn die Rechtsnationalen mit 23,3 Prozent vor Macrons La République en Marche (LRM) lagen, jedoch gegenüber der EU-Wahl 2014 1,5 Prozent verloren! Sehen so Sieger aus? Der absolute Zugewinn von 500.000 Stimmen für Le Pen ist allein dem Umstand zuzuschreiben, dass die notorisch schlechte Wahlbeteiligung bei EU-Voten in Frankreich di