„Es fehlen die Strafen“

Interview In der VW-Abgasaffäre zeigt sich ein grundlegendes Staatsversagen, sagt der Umweltexperte Axel Friedrich
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2016

Kaum einer kennt sich im Verkehrssektor so gut aus wie Axel Friedrich. Er arbeitete jahrelang als Abteilungsleiter im Umweltbundesamt, wurde für seinen kritischen Blick auf die Automobilwirtschaft gefürchtet. Im Jahr 2005 gründete er zusammen mit anderen die NGO International Council on Clean Transportation. Er war maßgeblich am Aufdecken des VW-Skandals in den USA beteiligt.

der Freitag: Herr Friedrich, die USA haben VW wegen der Abgasmanipulationen nun auf eine Milliarden-Entschädigung verklagt. Warum passiert das hierzulande nicht?

Axel Friedrich: Wir haben kein Unternehmensstrafrecht in Deutschland. Im Koalitionsvertrag ist ein solches Vorhaben zwar enthalten, aber die Umsetzung lässt weiter auf sich warten. Die EU hat für Pkw schon 2007 eine Richtlinie