„Es geht um Verdrängung“

Im Gespräch Die Latte-Macchiato-Mütter sollten nicht im Vordergrund stehen, wenn wir über Gentrifizierung nachdenken, sagt Andrej Holm
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2014

Der Freitag: Dass es soziale Verdrängung in unseren Städten gibt, ist unstrittig, sogar eine Studie der Bertelsmann-Stiftung konzedierte diesen Prozess. Wie stark ist er in Berlin?

Andrej Holm: Er ist stark ausgeprägt und die stärksten Mietsteigerungsdynamiken finden in den ärmsten Vierteln statt. Man kann zwei Karten übereinanderlegen mit der Sozialstruktur und mit den Mietsteigerungen, dann sieht man, dass im Moment in Neukölln, in Kreuzberg, in Moabit und im Wedding, wo es den größten Anteil von Hartz IV-Haushalten gibt, die stärksten Mietsteigerungsdynamiken zu beobachten sind. Das löst einen unglaublichen Verdrängungsdruck aus. Dazu kommt, dass die Hartz IV-Haushalte, die sich an die Bemessungsgrenzen der Jobcenter halten m