„Es geht ums nichtlineare Leben“

Interview Vor zehn Jahren rief Holm Friebe die Ära der digitalen Boheme aus. Seine Bilanz fällt nüchtern, aber nicht nur negativ aus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2016

der Freitag: Herr Friebe, 2006 haben Sie mit Sascha Lobo das Bild einer digitalen Boheme gezeichnet, als Lebens- und Erwerbsmodell der Zukunft. Selbstbestimmt zu arbeiten, statt sich in eine Festanstellung sperren zu lassen, war ein wichtiger Pfeiler. Glauben Sie, dass das heute noch so attraktiv ist wie vor zehn Jahren?

Holm Friebe: Wir haben damals vor allem darüber nachgedacht, wie das Internet die Bedingungen vernetzt arbeitender Solo-Selbstständiger in kreativen Berufen verändert. Da hat sich seither einiges getan. In der Erstausgabe unseres Buchs hieß XING noch Open BC und war ein kleines Netzwerk strebiger und nerdiger Angestellter, Facebook war noch nicht auf dem Plan. Die Bedeutung der sozialen Netzwerke ließ sich nur erahnen. Vielleicht am stärksten l