Es gibt kein Grab

1973 Vor 40 Jahren stürzt Chiles Armee den linken Präsidenten Salvador Allende. Tausende seiner Anhänger werden verhaftet und getötet. So auch der Arzt Hernán Henríquez
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2013
Die Putschisten beschießen in Santiago den Präsidentenpalast
Die Putschisten beschießen in Santiago den Präsidentenpalast

Foto: AFP /Getty Images

Im Herbst 1973 verlor Chile die Demokratie und die Ärztin Ruth Kries ihren Mann. Hernán Henríquez, Arzt und Mapuche-Chilene, verschwand so wie viele Tausende anderer Opfer, als das Militär putschte und mit Folter und Mord gegen seine Gegner vorging. Die Regierung der Unidad Popular unter dem Präsidenten Salvador Allende wurde gestürzt. Der Präsident nahm sich das Leben, als die Luftwaffe seinen Amtssitz bombardierte.

Ruth Kries und ihr Mann lebten damals im äußersten Süden Chiles. Die abgelegene Gegend, von ihren Ureinwohnern, den Mapuche, als Araucanía bezeichnet, war im 19. Jahrhundert von Weißen besiedelt worden. Einige wenige Großagrarier – viele davon Einwanderer aus Deutschland – standen einer Mehrheit von In