Es gibt kein letztes Bild

Jenseits von Apokalypse und Erlösung Gedanken zur Documenta und einer dreiteiligen Ausstellung in Basel
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Wenn man die diesjährige Documenta durchstreift, kann man durchaus den Eindruck gewinnen, das, worauf es in der bildenden Kunst derzeit am wenigsten ankomme, sei das gemalte Bild. Tafelbilder unter den Exponaten kann man an den Fingern seiner Hände abzählen, und auch das nur, wenn man den Begriff sehr weit fasst. Stattdessen mag man malerischen Elementen in Filmen, in Raum-Installationen, in allerlei ästhetischen "Geschehnissen" erkennen, so als habe das Tafelbild selbst in seiner radikalsten oder selbstreferentiellsten Form nur noch die Form der Erinnerung, so wie im Aufgelösten das Gedächtnis an das Aufzulösende schwimmt. Die Malerei der Moderne war sicher auf die Selbstüberschreitung und daher in gewisser Weise auf ihr eigenes Ende hin konzipiert,