„Es ist an der Zeit, dass Europa zuhört“

Interview Felwine Sarr sieht das Menschliche in der Ökonomie und glaubt an Afrika als Innovationslabor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2019

Felwine Sarr ist Musiker, Romancier und Wirtschaftsprofessor. Vielleicht rührt es daher, dass er sich auch in seinen ökonomischen Texten nicht allein auf mathematische Modelle oder luftleere Abstraktionen beschränkt. Sein Essay Afrotopia, eben erst auf Deutsch erschienen, handelt beispielsweise auch von der Notwendigkeit einer „Kulturrevolution“ in Afrika: nicht nur um die Entkolonialisierung des Kontinents zu vollenden, sondern auch um einen neuen, für die ganze Welt richtungsweisenden afrikanischen Entwicklungspfad zu entwerfen, der ohne die Verwerfungen einer Industrialisierung im Sinne des 20. Jahrhunderts auskommt. „Am Tag der Revolution wird Afrika wieder das spirituelle Zentrum der Welt sein“, schreibt Sarr.

Mitte Januar sprach Felwine Sarr