„Es ist kompliziert“

Interview Fatima Al Qadiri erlebte als Kind in Kuwait die Invasion des Irak, mit elf stand sie auf Gangster-Rap. Eine dunkle Stimmung prägt ihre elektronischen Tracks bis heute
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2016

Fatima Al Qadiri ist hipper – aber auch kapitalismuskritischer –, als die Polizei erlaubt: Als bildende Künstlerin gehört sie zum Umfeld des New Yorker Kollektivs DIS, den Kuratoren der diesjährigen Berlin Biennale. Als Musikerin veröffentlicht die 35-Jährige auf dem Londoner Label Hyperdub, wo am 4. März ihr zweites Album Brute erscheint.

Beim Interview in einem altmodischen Café in Berlin-Mitte gibt sich die aus Kuwait stammende Künstlerin gutgelaunt und strahlt dabei eine fast aristokratische Anmut aus. Im Januar zog sie aus New York hierher. Ihr Jeans-Springerstiefel-Sweatshirt-Outfit wirkt auf edle Weise schlicht und passt in die Kunstszene beider Städte. Ihre Antworten sind ausführlich, manchmal geradezu episch, gelegentlic