Es ist nicht ansteckend

Buchmesse Wir stehen vor einem Kulturkampf. Er wird nicht zu gewinnen sein, wenn wir rechtes Denken wie die Pest behandeln
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2017
Müssten nicht gerade Demokraten versuchen, Andersdenkende mit Argumenten zu überzeugen?
Müssten nicht gerade Demokraten versuchen, Andersdenkende mit Argumenten zu überzeugen?

Foto: Thomas Lohnes/AFP/Getty Images

Wie gehen wir mit der erstarkten Rechten um? Eine häufig gewählte Methode ist die verweigerte Auseinandersetzung: der Ausschluss. Den rechten Intellektuellen soll „kein Forum“ gegeben werden. Peinlich wird darauf geachtet, sie nicht „aufzuwerten“, ihr Denken nicht zu „normalisieren“. Dem gegenüber steht der liberale Anspruch, kontroverse Ansichten öffentlich zu diskutieren. Das wurde auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse exemplarisch klar. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Messeleitung bemühten gleich beide Strategien. Sie verteidigten die Präsenz rechter Verlage und inszenierten sich als Spitze des Protests gegen dieselben. Man wolle niemanden ausschließen, verkündete Buchmesse-Dire