Es könnte ein ­Kartenhaus sein

Dämpfer für Schwarz-Gelb Kanzlerin Angela Merkel sollte sich im Wahlkampf nicht grämen: So gut wie in den vergangenen vier Jahren der großen Koalition wird sie wohlmöglich nie wieder aussehen
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Lange sah es so aus, als werde am 27. September eine marktradikale Revolution per Stimmzettel stattfinden: Schwarz-Gelb. Die Absichten von CDU/CSU und FDP sind bekannt, sie wurden von Guido Westerwelle proklamiert: weniger Sozialstaat. Die Kanzlerin hat nicht widersprochen. Es war ja ein Vorhaben, mit dem sie schon 2005 ihren Wahlkampf geführt hat. Damals sprach sie vom „Durchregieren“ und präsentierte als Ministerkandidaten den ehemaligen Verfassungsrichter Paul Kirchhof mit seinen radikalen Plänen zur Steuersenkung. Mit ihm verlor sie dann fast die Wahl.

Merkels Mikado-Regel

Die Bundeskanzlerin hat daraus gelernt und sich den Vorwurf des Opportunismus zugezogen, als sie ziemlich loyal die große Koalition moderierte. Ihre marktliberalen Überzeugungen hat