Es kracht im Paradies

Kino „Alle Anderen“ wurde auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Der Film soll das Porträt einer Generation sein. Aber warum ist er so distanzlos?
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Alle Anderen heißt einer jener Filme, deren Titel zeitgemäß Beliebigkeit assoziieren. So ein Titel verspricht nichts, ist schwer merkbar, wirbt mit so genannter Natürlichkeit. Nicht nur bei Autorenfilmen, auch in der Literatur wimmelt es seit der Hoch-Zeit hipper Jungschreiber von solch kunstlosen Titelgebungen, bei denen man schnell merkt: Der Inhalt ist so banal wie die Überschrift. Drehbuch, Regie und Produktion lagen in der Hand von Maren Ade. Die 33-Jährige ist Absolventin der Münchener Hochschule für Fernsehen und Film und ganz und gar ein zufriedenes Kind ihrer Zeit. Als solches hat sie mit Alle Anderen eine Facette dieses Empfindens in ihrem bei der 59. Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichneten Zweistundenfilms durchaus trefflich