Es kratzt und rauscht

Porträt Joy Denalane macht Soul und soll immer wieder über Diskriminierung reden. Ihr Album „Let Yourself Be Loved“ erscheint nun bei Motown
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2020
Platten zog sie aus der Sammlung ihres Vaters, bevor sie lesen und schreiben konnte
Platten zog sie aus der Sammlung ihres Vaters, bevor sie lesen und schreiben konnte

Foto: Neven Allgeier für der Freitag

Bei dem Treffen soll über ihre Rassismuserfahrungen bitte nicht gesprochen werden, schreibt einer der Promoter, die sich um das neue Album von Joy Denalane kümmern. So was kommt sonst eher bei Interviews mit Superstars vor, Lady Gaga oder Madonna, dass Themen zum Tabu erklärt werden. In diesem Fall aber erscheint der Hinweis des Labelmitarbeiters gar nicht so unsinnig.

Joy Denalane sitzt in einem holzvertäfelten Raum ihres Managements in einem bürgerlichen Viertel im alten Westberlin. Die Sonne scheint herein, sie isst gelassen einen Apfel, lacht und das positive Bild passt zu ihrem neuen, fünften Soloalbum. Let Yourself Be Loved wird von einem warmen, an den Soul der 60er Jahre erinnernden Sound getragen. Es klingt etwas retro, aber gut. Und es ist über d