Es war eine rauschende Saalschlacht

Münchner Theaterfestival SpielArt 2005 Bei den geladenen 22 Produktionen wurde eine Menge Porzellan zerschlagen
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Der Papst ist Popstar, Michael Jackson stiftet eine Moschee - wir leben in mystischen Zeiten. Noch rufen die Universitäts-Dekane nach mehr Geld für die Wissenschaft, damit die Pisa-Unken nicht Recht behalten. Schon schließt sich die Phalanx der Verfechter von ungezügelter Leidenschaft und haltlosem Glauben. Wer nur hat die Ironie begraben, wieder Pathos und Obsession ausgerufen? SpielArt 2005 in München bekennt sich schuldig. Das biennale Theaterfestival hat heuer ebenjene Trias "Passion, Obsession, Pathos" auf seine Fahnen geschrieben, gleich unter "internationale Avantgarde". Und siehe da: es entsteht P.O.P.!

P.O.P., das sind "Bayerische Geishas" im Vorprogramm, Marthalers "Ersatzpassion"-Divas im Reifrock mit klassischem Liedgut. Mit Verve wird verkrusteter Allta