Es war einmal

KURZ VOR DEM GIPFEL DER STURZ INS BODENLOSE Am Leipziger Schauspiel fand die Uraufführung der "Akte Böhme" von Eugen Ruge in der Regie von Andreas Dresen statt
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Wir reden immer von mir." Für einen winzigen Moment bricht die Realität in das schäbige Zimmer, dessen Wände von einem mächtigen Schreibtisch im Hintergrund niedergedrückt werden - und, so scheint es, in das Bewusstsein seines Bewohners. Doch selbst dieser unscheinbare Satz, gleich zu Beginn des Abends gesprochen, zeugt von einer Verdrängung. Denn auch wenn sich zwei Personen auf der Bühne des Leipziger Schauspiels befinden, ist das "wir" nur sehr bedingt gerechtfertigt - "reden" wird von Manfred Ibrahim Böhme, wie ihn das Programmheft salomonisch nennt, im Laufe dieses eineinhalbstündigen Abends nur einer: Böhme selbst. Das allerdings lang und ausgiebig.

Lediglich einmal, mit einem Wort nur, springt Frau Winterfeld, die sich des Schwer