Es war einmal in Gotha und Eisenach

Geburtsorte der Sozialdemokratie Trotz des Gegenwinds im Thüringer Landtagswahlkampf will die SPD von einer Rückbesinnung auf ihre Ursprünge nichts wissen
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"Die heutigen politischen und sozialen Zustände sind im höchsten Grade ungerecht und daher mit der größten Energie zu bekämpfen." So stand es im Programm der "Sozialdemokratischen Arbeiterpartei", die 1869 in Eisenach als eine der beiden Vorläuferinnen der SPD gegründet wurde. Heute, 135 Jahre später, steht die Partei selbst am Pranger, weil sie mit ihrer Agenda 2010 ungerechte "soziale Zustände" schafft, und mancher Zeitgenosse fragt sich, wie es dazu kommen konnte.

Wann den heutigen Sozialdemokraten ihre Altvorderen August Bebel und Wilhelm Liebknecht abhanden kamen, lässt sich im Tivoli zu Gotha ziemlich genau datieren. Am Wochenende um den 20. März 2003 verschwanden sie aus dem sogenannten "Kaltwasserschen Saal", in dem 1875 jene "