Es zieht in Reihe drei

Provinztheater Es gibt sie noch, aber ihre Lage ist nicht gut. Zum Beispiel in Zwickau und Plauen, wo viel zu viele Leute fern bleiben
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Aus der aktuellen Produktion des Puppentheaters: "Frau Holle"
Aus der aktuellen Produktion des Puppentheaters: "Frau Holle"

Foto: Peter Awtukowitsch

Es ist unfair, im Herbst hierher zu fahren. Die Bäume stehen kahl. Kühe grasen im Nebel. Von Nürnberg aus fährt man erst durchs fränkische, dann durchs vogtländische Niemandsland. Gut zwei Stunden, dann hält die Regionalbahn in Plauen. Die Stadt empfängt einen mit Plattenbauten. Eine tschechische Tatra-Straßenbahn rumpelt vorbei. Plauen ist langsam im Verschwinden begriffen.

„Die Vogtländer haben Angst, noch mehr zu verlieren“, sagt Roland May. Der große kräftige Mann ist von Berufs wegen ein Beschützer gegen diese Angst. Nur wissen das die meisten Vogtländer nicht. Im vierten Jahr ist May Generalintendant des Theaters Plauen-Zwickau. Fünf Sparten – Schauspiel, Ballett, Orchester, Musik- und Puppent