Esst erst mal was!

Optimale Nahrung Wer Westpakete bekommt, führt womöglich ein Doppelleben: Die Berliner Schriftstellerin Jutta Voigt erzählt in ihren Büchern von Mangel und Verschwendung in der DDR
Exklusiv für Abonnent:innen

Auf der vorletzten Seite ihres schmalen Büchleins Wahlbekanntschaften, in dem die Berliner Journalistin Jutta Voigt 47 Kolumnen versammelt, die sie zuvor für die Zeit geschrieben hat, formuliert sie auch so etwas wie ihr Credo. Sie behauptet einem fiktiven Partner gegenüber im Café, dass sie über alles schreibe, „was keine Phantasie verlangt“, weil sie sich nämlich „auf ewig dem Wirklichen verpflichtet“ fühle: „Ich kann mir nichts ausdenken, das war schon im Osten so.“

Also sieht sie anderen zu, schaut genau hin, spürt Laster und Lüste, Frust und Frechheiten auf, um – insbesondere in jener klassischen Schnittstelle von Gesellschaft und Geselligkeit, dem Café – eben „die Gesellschaft in ih