Etwas klemmt

Retrospektive Ula Stöckl wird 80. Das Berliner Arsenal zeigt ihre Filme. Eine kleine Auswahl
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2018

Sonnabend, 17 Uhr

1966 Zwei Jahre vor den großen gesellschaftlichen Aufbrüchen stellt die Filmstudentin Ula Stöckl eine Frage, die mehr will, als sie vorgibt: Was machen junge Leute Samstag 17 Uhr in ihrem Land? Stöckl ist in München unterwegs, filmt an der Isar, auf der Leopoldstraße, in Vorstadtgärten und typisch bundesdeutschen Wohnzimmern. Hier klemmt es besonders. Die jungen Leute (Abiturientinnen) blicken scheu, sie sagen Sachen wie: Nachmittagskaffee, Bummeln, vorwiegend Tanzlokale besuchen – „oder ich hab auch mal ein Rendezvous“.

Der Film ist auch eine Chronik der Gesten, Körperhaltungen und Sprechweisen. Stöckl streift unterschiedliche gesellschaftliche Schichten und Stile (Starnberger Perlenkettenträgerinnen, Z