Europa hat’s vorgemacht

Protektionismus Alte Industrien zu reanimieren, ist kein Alleinstellungsmerkmal von Donald Trump. Es gibt dafür historische Wurzeln
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2017
Stahlarbeiter in Rancho Cucamonga, Kalifornien
Stahlarbeiter in Rancho Cucamonga, Kalifornien

Foto: David McNew/Getty Images

Der US-Präsident hat durch seine Ankündigungen, internationale Handelsabkommen aufzukündigen und Industrieverlagerungen in Billiglohnländer durch Strafzölle auf Importe zu sanktionieren, eine protektionistische Wende heraufbeschworen. Ein Blick in die Geschichte zeigt ein zyklisches Auf und Ab von Protektionismus und Freihandel, die von ihren Protagonisten höchst instrumentell eingesetzt werden. Neu an der jetzigen Debatte ist nur, dass die vom Abstieg betroffenen Zentren der Weltwirtschaft den Protektionismus als ihre Waffe ins Spiel bringen.

Seit jeher gilt industrielle Kompetenz als Messlatte für Fortschritt und Modernität. Vergessen wird, dass der Durchbruch der industriellen Revolution in Europa auf Protektionismus basierte: Marktschutz, Rohstoff