Zur Jahrhundertwende gab's die erste, von der Öffentlichkeit allerdings noch weitgehend unbemerkte Sensation: Das warmblütige Fischweib hatte die Gummischürze abgegeben, und an ihrer Stelle verkaufte der coole Storemanager in Schlips, weißem Hemd und Glacéhandschuhen den Silvesterkarpfen, vermutlich aus dem Depot.
Was ist bloß mit den Fischen los? grübelt da der wachsame Kunde, verblüfft über soviel Law and Order im Fischgeschäft. Sein Börsenanalyst hat ihm soeben im gleichen, keine Wünsche offen lassenden Outfit, Bares aus dem Portefeuille gezogen - dem sensitiven Dax geht's blendend ... Wie geht's dem Karpfen? Der Teamer rät zum Kauf. Vertraulichkeiten wie die Frage nach der Todesstunde des Schuppentieres verbieten sich im hygienischen Neonambiente der Nordsee-Stores von selbst, und auch über sein schmackhaftes Innenleben wie Milch und Rogen möchte man mit den smarten Jungs nicht fachsimpeln. Dabei haben Dax und Fisch durchaus Gemeinsamkeiten - nichts ist so alt wie die Ware von gestern.
Und wo soll das hinführen, wenn die anderen nachziehen? Der Bäcker! Der Fleischer! Wenn Rindfleisch nur noch über die Theke geht beim Verkäufer im Joschka-Fischer-Label? Ist die Roulade sauber oder soll vom BSE-Verdacht abgelenkt werden? Nicht auszudenken, was passiert, wenn zur Grundausstattung des KfZ-Mechanikers der Zweireiher gehören wird? Welche Schraube ist da locker?
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