Ewig im Einsatz

Porträt Till Rummenhohl kam als Schiffbaustudent zur Crew der Aquarius und rettete im Mittelmeer Tausende Flüchtlinge. An Land wird er die Bilder nicht los
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2018
„Man fühlt sich erst mal ausgeliefert“
„Man fühlt sich erst mal ausgeliefert“

Foto: Hanna Lenz für der Freitag

Steigt ihm der Geruch von Benzin eines Mopeds in die Nase, sind die Bilder wieder da. Von Schlauchbooten. Menschen. Dann hört er die Schreie. All das verfolgt ihn, auch wenn er längst von Bord gegangen ist. Neun Monate sind vergangen, seit Till Rummenhohl das letzte Mal Flüchtlinge auf der Mittelmeerroute zwischen Libyen und Italien gerettet hat. Und nach jeder Mission auf der Aquarius, dem Schiff, das von der Hilfsorganisation SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen betrieben wird, holen ihn die Geschehnisse wieder ein.

Anfangs scheint alles normal. Aber dann liegt er zu Hause auf seinem Bett, will nicht rausgehen, seine Freunde nicht sehen. Und vor allem will er in diesen Momenten nicht darüber reden, was er auf offener See erlebt hat. Till Rummenhohl, 2