Exil im Licht

Retrospektive Eric Isenburger ist ein kommender Star, bis die Nazis ihn und seine Frau Jula zur Flucht zwingen. Gegen das Dunkel der Zeit setzt er die Lebendigkeit seiner Bilder
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2018

Die Figuren wirken wie Geister. Zarte, leuchtende Linien geben ihnen Kontur. Wie Foto-Negative erscheinen die Gemälde. Eine Frau, der Oberkörper entblößt, liegt da und liest. Eine Tänzerin hält die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Der Kunstkritiker und Verleger Paul Westheim thront in einem Sessel, die Augen zusammengekniffen, mit runder Nickelbrille. Eric Isenburger, der diese Bilder zu Beginn der 1930er malte, hat die Leinwand dafür zunächst in bunten Farben grundiert. Waren sie getrocknet, dann übermalte er sie mit Schwarz. Teile dieser Farbe nahm er jedoch gleich wieder ab – mit einem Schwamm oder der Rückseite eines Pinsels. Seine Figuren, seine Landschaften kratzte er aus den Bildern heraus. Isenburgers Gemälde