Experten in der Krise

Euro-Debatte In der Mainstream-Wirtschaftswissenschaft ist Streit nicht vorgesehen. Warum er nun trotzdem ausgebrochen ist
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Liberale Wirtschaftswissenschaftler und pragmatische Politiker begegnen den Vorschlägen ihrer linken politischen Gegner oft mit einem altbekannten Vorwurf: Zwar teile man die Beschreibung des Problems weitestgehend – die angebotenen Strategien zu seiner Lösung jedoch seien ideologisch verbrämt und ohnehin nicht durchführbar. Mit maliziöser Lässigkeit gelingt es auf diese Weise, Anamnese und Medizin gleichzeitig zu verwerfen. Was nützt die beste Diagnose, wenn ihr keine taugliche Therapie folgt?

Es ist ein ironischer Zug der Euro-Krise, dass momentan ein ganz ähnlicher Vorwurf an Wirtschaftswissenschaftler gerichtet wird. Schwergewichte der Regierungskoalition wie Kanzlerin Merkel, Finanzminister Schäuble und Bundestagspräsident Lammert