Extreme Tiefenschärfe

Zwischen Tag und Traum Anmerkungen zu Friedrich Wilhelm Murnau, dem die Berlinale ihre diesjährige Retrospektive widmet
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Es gibt Regisseure, an denen scheiden sich die Geister. Nein, ich meine nicht diese Regisseure: Wer seinen Geist an jemandem wie Leni Riefenstahl geschieden wähnt, der hat keinen. Ich meine Regisseure wie Fritz Lang oder John Cassavetes. Regisseure, deren Filmen man ansieht, wie intensiv sie sich für bestimmte Aspekte des Filmemachens interessieren und für manche eben nicht. Friedrich Wilhelm Murnau aber hat sich für alles interessiert, was das Sichtbarmachen betrifft. Für das, was hinten und vorne, oben und unten geschieht, im Bild und in der Bewegung. Und natürlich für das Licht, das Bild und Bewegung zusammenführt. Er kommt der Komposition des reinen, filmischen Augenblicks nahe (und es ist immer ein Augenblick der Überschreitung, vom Tag zur