Fakten und Kultur

Gesellschaft Rechtsextremismus in der Polizei ist ein strukturelles Problem – er muss auch als solches bearbeitet werden, schreibt der Kriminologe Tobias Singelnstein
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Der Blick auf die Polizei ist noch längst nicht klar genug, um die Probleme in der Institution zu verstehen und anzugehen. Dafür braucht es mehr Forschung
Der Blick auf die Polizei ist noch längst nicht klar genug, um die Probleme in der Institution zu verstehen und anzugehen. Dafür braucht es mehr Forschung

Foto: Carsten Koall/Getty Images

Wir sind einen Schritt weiter. Wie kein anderer Innenminister zuvor hat Herbert Reul (CDU) anerkannt, dass Rechtsextremismus und Rassismus in der Polizei keine Einzelfälle sind, sondern weit darüber hinausgehen. Auch wenn man sich noch schwer damit tut, die Formulierung vom „strukturellen Problem“ in den Mund zu nehmen – die Problembeschreibungen offenbaren genau dies: Es ist kein Zufall, dass Rechtsextremismus und Rassismus in der Polizei zu finden sind, sondern es hat gerade auch mit der Struktur dieser Organisation zu tun, mit ihrer Personalauswahl, mit Aufgaben und Tätigkeit der Polizei, mit fehlenden Räumen für Reflexion und Coaching, mit den Formen des Umgangs mit Fehlern und Missständen. Das ist zwar keineswegs neu. Dass Teile von Poli