Falsche Fährten

Ausstellung Via Lewandowskys Arbeiten verweigern die große moralische Geste. Gerade deshalb schärfen sie den Blick für die Tücken des Alltags
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2016

Ein Baseballschläger liegt zuckend auf einem Sockel, aus einem Megafon tönt lautes Räuspern, und in einer modelleisenbahngroßen Schneelandschaft klafft ein schwarzes Loch. Zwischen gesichtslosem, dichtem Haar lugt ein Scheitel hervor, während ein Kassettenrekorder farbigen Rauch versprüht. Die Ausstellung Hokuspokus, die 60 Arbeiten des Künstlers Via Lewandowsky im Museum der bildenden Künste in Leipzig versammelt, eröffnet mit narrativen Absurditäten und technisch ausgeklügelten Objekten.

Titel wie Die Farbe aus dem Universum oder Die Testperson verhielt sich ungewöhnlich ruhig geben den Objekten zusätzlichen Inhalt und Witz. Die Einordnung in etablierte Schubladen der Kunstwelt scheitert dennoch. Präsentiert auf wei