Nach dem Rodungsstopp im Hambacher Forst waren die Aktivisten noch nicht wieder auf den Bäumen, da drohte der RWE-Konzern mit Stellenabbau. Für Walter Butterweck ist völlig klar, wer dafür verantwortlich ist. Unlängst trug der Betriebsratsvorsitzende der RWE Power AG bei einem öffentlichen Spaziergang der IG Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) ein riesiges Plakat mit einem Foto von Antje Grothus: „Der Arbeitsplatzfeind No. 1“. Grothus hat den Verein „Buirer für Buir“ mitbegründet, der für den Rodungsstopp gekämpft hat. Die 54-Jährige wurde zudem von der Bundesregierung in die Kohlekommission berufen. Vor ihrem Haus marschierte Butterweck mit rund 80 IG-BCE-Mitgliedern und RWE-Beschäftigten auf. Sie zündeten Böller, brüllten „Grothus raus“ und hämmerten gegen ihr Küchenfenster.
Diese Bedrohung ist der vorläufige Höhepunkt eines inszenierten Krieges, in dem die Frontlinie scheinbar zwischen Klimaschützern und RWE-Beschäftigten verläuft. „Wir wollten zeigen, dass es nicht nur um Bäume geht, sondern um Menschen und deren Familien, die ganz konkret von Arbeitsplatzverlusten bedroht sind.“ Diese Rechtfertigung von Butterweck veröffentlichte RWE über Twitter und gab damit zu Protokoll, mit dem Vorgehen vor Grothus’ Haus einverstanden zu sein. Natürlich kommt der Protest der Beschäftigten gegen die Kohlegegner dem Konzern gelegen: Zwar weiß auch RWE, dass der Ausstieg aus der Kohle unumgänglich ist. Schließlich ist das Rheinische Braunkohlerevier der größte Verursacher von Kohlenstoff-Emissionen in ganz Europa und RWE der größte CO₂-Emittent. Doch je länger der Kohleausstieg hinausgezögert wird, desto mehr Profit macht RWE.
Beim Protest ging es noch nie nur um Bäume, sondern immer auch um Tausende Menschen in der Region, die von Gesundheitsgefahren sowie Zwangsenteignung und Existenzverlust durch den Abriss ganzer Ortschaften betroffen sind. Und um sieben Milliarden Menschen weltweit, die vom Klimawandel bedroht sind.
Doch anstatt den sozialverträglichen Abbau der Kohlearbeitsplätze mitzugestalten, zeichnet die IG BCE lieber falsche Feindbilder von rücksichtslosen Fledermaus-Freunden und gewaltbereiten Baumschützern. Mit dieser Täter-Opfer-Umkehr schadet die Gewerkschaft den Beschäftigten. Ihr Feind sind nicht die Kohlegegner, sondern diejenigen, die eine sozial und ökologisch gerechte Transformation verhindern.
Schützenhilfe kommt ausgerechnet von Sozialdemokraten: Mitglieder der SPD Niederzier riefen jüngst zum Widerstand gegen die vom Aktionsbündnis Ende Gelände geplanten Proteste am kommenden Wochenende auf und verunglimpften diese als „Ökomob“. Sie handeln damit im Sinne des früheren Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel, der in einem Spiegel-Essay schrieb: „Umwelt- und Klimaschutz waren uns manchmal wichtiger als der Erhalt unserer Industriearbeitsplätze.“ Dabei war es nicht die Klima- und Umweltpolitik der SPD, die für prekäre Arbeit und mehr als sieben Millionen Hartz-IV-Empfänger gesorgt hat. Es war ihre Agenda 2010.
Die Konstruktion von Umweltschutz und Arbeitsplätzen als Gegensatz ist eine Erzählung, die Veränderung ausbremst. RWE-Beschäftigte und Aktivisten werden gegeneinander aufgehetzt, um die Privilegien weniger zu sichern. Um für ökologische und soziale Gerechtigkeit zu kämpfen, bräuchten wir das Gegenteil: Solidarität.
Kommentare 38
wenn auf gepflegtem grün
grüne den harmonischen abschlag üben,
sind lebens-äußerungen von maul-würfen:
störend.
die gut-alte SPD unter ---> holger börner hatte dafür den einsatz
von dach-latten vorgesehen.
und CDU-laschet steht auf der seite der einkommens-bedürftigen,
der billig-strom-bedürftigen, der rendite-knappen RWE:
für die muß die umwelt auch ein herz haben!
"Um für ökologische und soziale Gerechtigkeit zu kämpfen, bräuchten wir das Gegenteil: Solidarität."
In diesem letzten Satz drücken Sie eine Wahrheit aus, die im ganzen Text nicht vorkommt. Mit der Aussage "Die Konstruktion von Umweltschutz und Arbeitsplätzen als Gegensatz ist eine Erzählung, die Veränderung ausbremst." Lenken Sie die Aufmerksamkeit in die falsche Richtung. Umweltschutz und Arbeitsplätze sind in weiten Bereichen der Wirtschaft sehr wohl ein Gegensatz. Wer davor die Augen verschließt und auch verkennt, dass Gewerkschaften von Beschäftigten durch einen Teil ihres Einkommens getragen werden und die Mitglieder erwarten dürfen, dass ihre Interessen vertreten werden, dann wird der Gegensatz auch von Ihrer Seite auf die Menschen ausgedehnt. Ich will nicht alle Mittel der Gewerkschaften als legitim bezeichnen. Die Bedrohung von Frau Grothus durch einen Aufmarsch vor ihrem Haus könnte sogar eine strafbare Handlung darstellen. Als Herr Weselski von der GdL in ähnlicher Weise behandelt wurde, hielt sich die Solidarität mit ihm in engen Grenzen. Da liegt unser Problem. Deshalb meine ernstgemeinte Frage. Gab es Initiativen der Aktivisten, gemeinsam mit den Beschäftigten vor der RWE-Konzernzentrale für sozialverträglichen Wandel zu protestieren. Gibt es eine Initiative von beiden Seiten, entsprechende Forderungen an das Unternehmen und die Politik gemeinsam zu stellen. Aus dem Artikel geht nur die Gewerkschaft als Buhmann hervor. Die Aktivisten haben alles richtig gemacht?
>>Die Aktivisten haben alles richtig gemacht?<<
Aus ihrer Perspektive, die speziell und nicht gesamtgesellschaftlich ist: ja. Aus ihrer Perspektive, die ebenfalls nicht gesamtgesellschaftlich ist, ist die gegen Schutz des Waldes, der betroffenen Dörfer und Reduzierung der CO2-Emmisionen gerichtete Aktivität der BCE-Gewerkschafter verständlich: Die Aussicht auf Hartz4 und Zwang zur Prekärarbeit würden ja Klimaschutzaktivisten nicht für sich persönlich nicht mögen. Allerdings ist die Stossrichtung falsch. Nicht die Waldschützer & Klimaschützer, sondern Konzerne, die immer die Entlassungskeule schwingen sobald Profitminderung in Sicht ist sind das Problem. Und ihre Lobbyisten. Die gilt es primär unter Druck zu setzen.
Noch besser wäre es, bei jedem Wegfall von Arbeits(Einkommens-)plätzen die Verteilung der verbleibenden Arbeit neu zu justieren. Dagegen spricht natürlich das private Profitinteresse, und es sollte bei allen Konflikten dieser Art auch gefragt werden, wie lange wir uns das noch leisten wollen. Leisten können wir wir es uns ja schon lange nicht mehr.
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Ganz ähnliche Konfliktlinien tun sich ja im Kriegsrüstungsbereich auf: Arbeiter und Betriebsräte von Kraus-Maffei-Wegmann, Heckler & Koch, Rheinmetall, Diehl, bestimmten Siemens-Betrieben etc. wird man nicht für Abrüstung und Stopp der Rüstungsexporte begeistern können, solange niemand an Lösungen unter Einbeziehung der Betroffenen denkt. Von einzelnen Gruppen Verzicht zu verlangen ist einfach, aber eben konfliktträchtig.
>>Leisten können wir wir es uns ja schon lange nicht mehr.<<
=
Leisten können tun wir es uns ja schon lange nicht mehr.
"Von einzelnen Gruppen Verzicht zu verlangen ist einfach, aber eben konfliktträchtig."
Das Bewusstsein dafür zu schärfen und gemeinsam gegen den wahren Feind anzugehen, statt sich gegenseitig zu beschuldigen, würde ich von solch einem Artikel erwarten. Deshalb meine (provozierende) Frage zum Schluss.
Einer gegen den anderen. Das passt natürlich ins Kontor der RWE etc. etc. Das hat schon ganz früher gepasst. Doch warum ist es soweit gekommen, soweit, das sich wieder einmal die Kleinen gegenseitig in die Fresse hauen?
Diesen Zustand haben wir, oh Wunder, nicht zuletzt der Merkel-Regierung zu verdanken, die, wieder einmal, nichts tat und heute auch noch nichts tut. Freilich ist es schwer den tausenden Arbeitern in der Kohle, übrigens in West und Ost, Arbeit zu beschaffen, doch wer nicht anfängt wird nicht fertig. Und so bleibt es beim Krieg Klein gegen Klein den irgendwann doch wieder Groß gewinnen wird.
Es sei denn..., aber das ist ein anderes Thema.
Viele Grüße
Der Konflikt um den Hambacher Forst, und auch jetzt die Drohungen mit Arbeitsplatzabbau stehen doch eigentlich nur für die gesamte Krise, in der sich im Grunde die ganze Welt hineinmanövriert hat.
Alle Firmen, und da ist es egal, ob sich diese in Deutschland, China, Nigeria oder Brasilien befinden müssen Gewinn erwirtschaften um überleben zu können. Alle diese Firmen müssen auchirgendwo, mehr oder weniger, Steuern zahlen, damit der Staat seine Aufgaben erfüllen kann.
Jede Familie/jeder einzelne Verbraucher möchte zumindest seinen Lebensstandard halten. Dazu zählen aber auch Gehaltssteigerungen um die im monetären System zwangsweise stattfindende Inflation ausgleichen zu können. Lohnsteigerungen bedingen aber auch wieder wirschaftliches Wachstum des Arbeitgebers.
Alle anderen Formen des Zusammenlebens, egal ob Tauschwirtschaft, Sozialimus oder komplette Selbstversorgung sind doch teils grandios gescheitert.
Und sie werden auch wieder scheitern, solange nicht die gesamte Weltwirtschaft geschlossen auf ein neues wirtschaften umgestellt würde. Das dies aber nie passieren wird, leugnen nur die vollkommen ideologisch Verblendeten. Für einen solchen, gewaltfreien, Umbruch sind auch die Verpflechtungen und Abhängigkeiten mittlerweile viel zu dominant.
Der Mensch strebt immer nach einem besseren/angenehmeren Leben für sich und seine Angehörigen. So lange auch nur ein Land an dieser Umstellung nicht teilnehmen würde, und daurch (natürlich auf Kosten der anderen) einen höheren Lebensstandard aufweist, wird es Ziel aller Suchenden sein. Die Bilder der Flüchtlingsströme in Südosteuropa oder jetzt in Mexiko zeigen dies doch eindeutig.
Beim Schreiben habe ich dann auch festgestellt, das auch mir, wie allen hier schreibenden eigentlich die nötigen Informationen und auch die Sachkenntnis fehlt, um zu diesem Thema etwas halbwegs brauchbares zu Papier zu bringen.
Daher unterstelle ich auch Frau Grothus zuvorderst einmal eine egoistische Triebfeder.
||| ... vertieft eine Gewerkschaft den Graben zwischen Beschäftigten und Umweltschutzaktivisten |||
Zumindest hat eine Gewerkschaft ein Mandat, Aktionisten nicht. Der besagte Graben wird daher vermutlich auf Grund der Sache existieren, nicht aufgrund der unlauteren Machenschaften der Gewerkschaft.
Die Art und Weise, wie viele selbsternannte Umweltschützer anderen Menschen ihre Auffassungen aufs Auge zu drücken versuchen, erzeugt Widerstand; würden sich die Aktionisten diesbezüglich selbst ein bisschen hinterfragen, kämen sie auch darauf, wieso. Aber natürlich, im Weltrettungsgeschäft ist jede Sekunde kostbar, da hat man nicht immer die Zeit, sich mit denen zu beschäftigen, die man wahlweise abgehängt oder vor sich hergetrieben hat. Aber ein bisschen Propaganda wird es schon richten^^
Wird es nicht.
Na ja, Umweltschützer wollen sofort raus aus der Kohle und Umweltschützer wollen keine Stromtrassen und Windflügel in der Nähe. Nur Strom wollen alle.
Wobei, der Hambacher-Rest-Forst ist gar nicht so groß wie er in den Medien erscheint. Das Argument, wieviel CO2 er bindet zieht wenig. Auch hat der deutsche Wald in den letzten zig Jahren zugenommen.
gewerkschaften u. stadt fessenheim haben heute o. gestern auch den abschaltungsbeschluss der hollande-reg. gekippt. siehe ZON.
bezieht sich nat. auf das akw fessenheim ...
Die Funktionäre der IG BCE, allen voran Herr Vassiliades, fungieren schon seit Jahren als Lakaien der Energie-Industriellen. Und dann kümmern sie sich um ihr eigenes Wohlergehen. Leider merken das Mitglieder nicht.
>>Wobei, der Hambacher-Rest-Forst ist gar nicht so groß wie er in den Medien erscheint. Das Argument, wieviel CO2 er bindet zieht wenig.<<
Sicher nicht so viel wie durch die Verbrennung der abgebauten Kohle freigesetzt wird. Aber Kohlendioxid das nicht erzeugt wird muss er gar nicht binden.
Dass die IGBCE ziemlich kapitalgeneigt ist habe ich als Mitglied auch gemerkt. Auch dass in der Basis der früheren IG Chemie, Papier, Keramik wenig Widerstand gegen den Wandel zur "modernen Dienstleistungsfirma" vorhanden war.
Aber den Konflikt zwischen den unterschiedlichen Anliegen hat der IG-Vorstand nicht erfunden. Deswegen habe oben als Beispiel die Rüstungsindustrie erwähnt. Man könnte auch, anderes Beispiel, mal Automobilarbeiter fragen, was sie vom Verbrennungsmotor halten.
Wo sind die Aktivisten, wenn es um Vielfliegerei geht? Schick rumzujetten ist sexy, Braunkohle wahrlich unsexy!
na , immerhin hat der versuch, etwas zu schreiben,
Sie dazu gebracht, einzusehen,
daß Sie nichts denk-würdiges dazu zu sagen haben.
Versuch macht kluch
ob es nicht denkwürdig ist, müssen sie selber entscheiden. Leider sind Ihre Kommentare wegen der Struktur nicht gerade lesenswert. Das hindert schon direkt daran, sich mit diesen auseinanderzusetzen. Auch eine Möglichkeitm Kritik aus dem Weg zu gehen.
Eigentlicher Auftrag der Gewerkschaften sollte es doch sein, die Interessen der Arbeitnehmer, sprich Erhalt der Arbeitsplätze, soziale Absicherung der Arbeitnehmer und Lohnpolitik sicherzustellen. Dem kommt die IG BCE hier ja auch nach.
Gewerkschaften welche sich politisch instrumentalisieren lassen (egal ob von rechts oder links) sind so überflüssig wie ein Kropf.
Und solange die selbsternannten Weltenretter kein vernünftiges Konzept mit real umsetzbaren Alternativen anbieten können (und genau das können die Aktivisten in Hambach nicht) ist deren Protest einfach nur unglaubwürdig. Zudem kommt noch hinzu, ich erwähnte es in einem anderen Kommentar bereits, das jemand der aussieht als hätte er im Altkleidercontainer geschlafen und Pflegemittel für Haut und Haar nur vom hörensagen kennt, bei der breiten Masse der Bevölkerung kein offenes Ohr findet. Man denke an die LBS Webung: "Alles Spießer- Papa wenn ich groß bin möchte ich auch Spießer werden"
Und diese Masse muß überzeugt werden, das auch bei alternativen Energien der Strom zu jeder Tages- und Nachtzeit, in jeder Menge aus der Steckdose kommen wird. Dann findet sich auch in der Bevölkerung eine Mehrheit, nicht nur den Hambacher Forst zu retten.
also doch ein rückzug vom übersichts-verlust verursachten schweigen?
dann:
- gewerkschaften sind politische instrumente zur besserung
der wirtschaftlichen lage der mitglieder.
inwieweit sie sich durch mitglieder oder äußere akteure beeinflussen lassen,
ist eine politische entscheidung auf organisatorischen grundlagen.
- von Ihnen diffamierte "welten-retter" sind alarmierte und alarmierende,
die auf belastungen
der für das gesunde leben nötigen natürl. umwelt hinweisen.
dabei gibt es ernsthafte und übertriebene warnungen.
- die von ihnen beanstandeten ---> "gammler"-erscheinungen
sind Ihnen ein problem.
- ob elektr. strom kontinuierlich zur verfügung steht,
ist/wird von glücklichen umständen(auch ökologischen) abhängen.
das ist so garantiert wie die rente....
>>Wo sind die Aktivisten, wenn es um Vielfliegerei geht?<<
Im Wald.
Vielflieger sind wohl eher diejenigen, die im Düsseldorfer Landtag den Wald zur Rodung zwecks Kohleabbau freigegeben haben.
Die Frage ist, wie glaubwürdig sind die Klimamodelle. Kohle verheizen ist sicher Verschwendung. Allerdings sprechen auch einige Argumente gegen CO" als Verursacher des Klimawandels.
Je nach Statistik oder Modell fallen die Änderungen klein aus. In Zeiten hoher CO2 Werte war die Temperatur niedriger als heute. Die Statistik fängt ausgerechnet in einer Kaltzeit an, dadurch scheint die Erhöhung größer als sie wirklich ist.
Dazu gibt es einige Wissenschaftler die anderes behaupten.
Daher bin ich mir nicht mehr so sicher bezüglich des Meinungstrends.
Immerhin sagte man einmal eine neue Eiszeit voraus. Die Modelle damals sollten auch aussagekräftig sein. Dazu kommt, daß diese Klima-Experten die Menschen auch schon getäuscht haben.
Nicht ganz, ich kenne viele Ökos die gerne erzählen wo sie überall auf der Welt waren. Abenteuerurlaub usw. Die Flugkilometer liegen bei diesen weit über Durchschnitt.
>>Nicht ganz, ich kenne viele Ökos die gerne erzählen wo sie überall auf der Welt waren.<<
Gibt es bestimmt, auch wenn ich sie nicht persönlich kenne.
Dass die Temperatur nicht parallel zum CO2-Anstieg steigt, sondern zeitlich versetzt, ist logisch wenn die Erwärmung nicht das CO2 selber ist sondern eine Folge des CO2-Anstieges.
Grundsätzlich waren die Modelle in den achtziger Jahren nicht falsch, obwohl seriöse Klimatologen dazu sagten, dass es noch erheblichen Unsicherheiten gibt: Sowohl dass wir uns auf eine Zunahme der Windstärken einstellen mussen war richtig. Auch die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterlagen mit Starkregen einerseits und längeren sommerlichen Heiss/Trockenphasen andererseits ist gegenüber den 1950er Jahren grösser geworden.
Eine Eiszeit hat niemand sicher vorhergesagt, es gab lediglich mal als eines der möglich Szenarien ein Abkippen des Golfstromes in die Tiefe in der mitteleuropäischen Breite, das hätte hier Kontinentalklima zur Folge.
Ich habe nachgelesen, man war sich schon etwa so sicher wie heute, daß eine neue Kaltphase beginnt. Der Golfstrom nimmt auch heute weiter ab.
Ich meinte nicht die Parallelität, das ist selbstverständlich. Man sieht es, wenn man weiter zurückgeht. Leider fängt die meistgenannte Statistik immer in einer Kaltzeit an, von daher ist die heutige Erwärmung natürlich besonders hoch.
Bei den Extremwetterlagen ist es schwierig. Sie haben scheinbar etwas zugenommen, aber wenn man einmal zurückgeht gab es früher auch viele Extreme, sogar mit Mißernten und Hungersnöten.
Heute wird zu schnell jeder Sturm, jede Trockenheit oder Regenphase als Klimaänderung klassifiziert, obwohl es dies früher ebenso gab. Liegt wohl daran, daß wir das Klima in den letzten zig Jahren als den Normalfall ansehen und so soll es bleiben.
Der Mensch hat sicher Einfluß, aber ich glaube er ist geringer als man uns suggerieren will. Immerhin ist die Klimaänderung ein riesiges Geschäftsmodell im hunderte Milliardenbereich.
Der Meeresspiegel steigt. Er war aber schon viel höher und viel niedriger. Auch die Arktis war schon Eisfrei. Ich habe schon extreme Unterschiede in der Einschätzung des möglichen Anstieges gefunden. In anderen Wissenschaftsbereichen würde man diese Unterschiede gar nicht akzeptieren um darauf Entscheidungen zu gründen.
>>Heute wird zu schnell jeder Sturm, jede Trockenheit oder Regenphase als Klimaänderung klassifiziert…<<
Oder nächtlicher Frost im Januar wird als „strenger Winter“ bezeichnet. ;-)
Einzelne Wetterereignisse „Klima“ zu nennen ist keine Wissenschaft, sondern massenmedialer Unfug. Klima ist der Wetterdurchschnitt über einen langen Zeitraum. Dabei ist eine Zunahme von Orkanwindstärken zu erkennen. Das bedeutet nicht, dass es früher gar keine Orkane gab. Und eine Zunahme von Starkregen: Mehr Überschwemmungen. Das heisst nicht, dass es früher niemals Überschwemmungen gegeben hätte. Auch trockene Jahre gab es gelegentlich. Aber eben weniger oft. Über Ausnahmen gibt es Berichte aus früheren Zeiten, über das Normale nicht.
Der Meeresspiegel war schon mal höher. Damals waren gewisse Inseln nicht besiedelt, deswegen ist der Anstieg heute ein Problem. Weniger Menschen, sagen wir auf dem Stand vor 500 Jahren könnten eine Lösung sein wenn man sonst nichts ändern will. Aber wer will schon ein negatives Wachstum?
Viel mehr als Phrasen hat der Artikel leider nicht zu bieten. Dass Beschäftigte nicht eben begeistert sind, wenn ihnen eine Zukunft als Sozialfall blüht, ist nicht unnatürlich. Dafür sollten auch Umweltaktivisten ein Mindestmaß an Verständnis aufbringen, Arroganz ist völlig unangebracht. Übrigens auch 'Eigeninteresse', denn nur so ist ein Erfolg möglich.
Ein Artikel im neuen deutschland hat das mal sehr schön beschrieben.
Ist ja auch wirklich imponierend, welchen Zustrom die Mandatsträger (die Gewerkschaften) in den letzten 30 Jahren haben. Da haben die sich nicht hinterfragenden Aktionisten ja richtig das Nachsehen. Ironie aus.
Ein wahres Wort. Wir siedeln heute an Stellen, die man früher gemieden hat. Im Schadensfall ist dann die Natur schuld die so ungewöhnlich reagiert. Auch Bauweisen, Überbevölkerung in manchen Gebieten, Raubbau spielen eine Rolle. Nur will da keiner ran.
Ach Suse, schon mal gereist ? Macht mir einen einigermassen akzeptablen Preis für Bahn und Schiff ! Berlin - Athen mit Ryanair gibts ab 30 Euronen. Ich würde gerne auf der Schiene nach Venedig / Triest / Ancona und dann weiter mit der Fähre nach Patras. Die Zeit habe ich, die lange Reise ist mir ein Vergnügen, kostet heute aber ca. 10 x soviel, seit die Bahn City Night Line 2016 eingestellt hat.
Eben nicht. Einfach mal eine Steckdosenleiste für 7 Euro anschaffen mit Ein-/Ausschalter, um alles Standby, wenn nicht benötigt, auszuschalten. Zuviel verlangt ? Selbsternannte Weltenretter -- kein vernünftiges Konzept -- mit real umsetzbaren Alternativen -- unglaubwürdig. Einfach mal googeln und sich mit dem Thema beschäftigen. Natürlich mit offenem Geist und ohne Vorurteile, sonst wird das nix.Aber Ihrer Meinung nach scheinen ja alle eher vom feinen Zwirn der gepflegten u. gegelten Lobbyisten von RWW beindruckt zu sein, die bestimmt gut riechen. Leider haben Sie recht -- das Volk ist DAWIEDOOF.
Tja, also eine Frage des Preises. Muß man reisen obwohl wir uns das eigentlich nicht mehr leisten können und sollten? Scheinbar hört da das Ökogewissen auf.
Ja, ich muss reisen, weil ich es in dem gewissenhaften D schwer aushalte und es mir in GR besser geht -- ich lebe und arbeite hier und muss aber stets auch wieder zurück, um mir, ach Sie wissen schon, Heimat, die Geist u. den Quatsch meiner Zeitgenossen auch mal wieder in meiner Erstsprache anzutun. Natürlich ist das eine Frage des Preises -- es würde zuweit gehen hier anzugeben, warum ich das Geld nicht habe, wie Goethe zu Fuss nach Süden zu wandern. (Oder hat der die Kutsche benutzt - der Pferdeschinder ?) Und: wieso sollte man nicht mehr reisen (können / sollen) ? Die Frage ist doch nach dem WIE ?! Und: keine Frage, ich fahre im deutschen Sommer auch immer wieder gerne gerne mit der S-Bahn und Tram zum Müggelsee. Ich habe kein Auto.
Hier wird es heftig polemisch. Wieso schreibt ihr eure Kommentare nicht bei Broder`s "achgut", da kommen die bestimmt gut an.
Es ging mir um das Thema Umwelt und die steigenden Flüge. Sie sind da eher nicht gemeint, da bei ihnen eine andere Verbindung zu GR besteht als beim deutschen Urlauber.
Gehts etwas genauer?
Ist gar nicht so heftig polemisch. Ich mag z.B. nicht nur aus der Parteiliteratur zitieren, sondern erzähle auch gern mal was aus meiner Wirklichkeit. Und aus "eure Kommentare" ist letztlich klar geworden, dass wir beide Flüge zur Wochenend-Party in Barcelona ablehnen. Und: solange nicht auch ein Asteroid nach J. Augstein benannt ist, schreibe ich nicht bei Broder.
Zitat: Ihrer Meinung nach scheinen ja alle eher vom feinen Zwirn der gepflegten u. gegelten Lobbyisten von RWW beindruckt zu sein, die bestimmt gut riechen.
@denkzone8 Zitat:
- die von ihnen beanstandeten ---> "gammler"-erscheinungen
sind Ihnen ein problem.
Nein Anzug muß nicht sein. Jeans und Pullover tun es auch.
Wer aber fremdes Eigentum in Form von Baumaschinen oder auch Waldbesitz besetzt, Bahnstrecken und Autobahnen blockiert (wie heute geschehen) und damit sich und andere in Gefahr bringt, der tritt das Grundgesetz mit Füßen, und ist als Gesprächspartzner nicht mehr ernst zu nehmen. Und genau zu diesem Personenkreis passt die von mir erwähnte Kleidung. Es sind nämlich immer (egal ob in Chemnitz oder danach in Hambach) die gleichen "Typen" und Gesichter in genau dieserm Outfit die man früher auch schon in Brokdorf, Wackersdorf und Gorleben gesehen hat.
Na denn, gehen wir sonntags festlich gekleidet in die Kirche, beten um gesellschaftliche Veränderung oder zumindest um die Minderung des Gröbsten, was uns so aufstösst und vergessen das böse Wort 'DEMO'. Waldbesitz, Baumaschinen, Bahnstrecken u. Autobahnen sind nämlich 'heilig', pardon, auf jeden Fall durch das Grunzgesetz geschützt. Nicht wahr ?Äh - die von Ihnen kritisierte Kleidung der Demonstranten: Jeans und Pullover tun es Ihrer Meinung nach auch ? Was trugen denn die Leute im Hambacher Forst ? Felle ? Schweineschwartenmützen ? Hat Greenpeace vergessen, eine Dusche in den Wald zu stellen ?