Fast ginge man drauf

Film „Mixwix“ von Herbert Achernbusch zeigt mit der Figur eines Kaufhausbesitzers eine Großaufnahme der Gegenwart, die in ihren kaputten Typen allgemeine Alpträume offenlegt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2015
Fast ginge man drauf

Bild: Archiv/der Freitag

Es ist der totale Film. Total heißt: Man kommt nie zu seinem schlüssigen Ende, erfährt nie das tumbe Heil der Befriedigung im Kinosaal: So ist es! und wie aus dem Leben gegriffen! Es wäre denn auch nicht Achernbusch, der seiner Tradition: Schocktherapie am Bayrischen Seziertisch, treu bleibt. Treu meint nicht Manier des endlosen Selbstzitates, sondern treu in der seit Jahrzehnten in der Kunst so raren Tiefenlotung unserer Existenz.

Mixwix mutet an als End-Film im doppelten Sinne: Achternbuschs letzter Film (aber das ist nicht verbürgt) und ein Film der Endgänge. Der Film, da er den Anspruch auf Totalität (nicht Geschlossenheit!) hat, benutzt filmübergreifende Mittel – er ist alles: Roman, Brief, Tagebuch, Kintopp, Notat, Bild, Theater, Theorie,