Fast wie in alten Zeiten

Medien in Putins Russland Trotz aller Einschränkungen der Pressefreiheit ist die russische Gesellschaft immer noch offener und freier als einst die sowjetische, doch erneut auf ein Tauwetter zu warten, das von der Regierung ausgeht, wäre illusionär
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"In diesem Land gibt es freie Medien und Opposition nur noch als Potemkinsche Dörfer." Dieses vernichtende Urteil über die Pressefreiheit in Russland fällte die Politikwissenschaftlerin Lilija Schewzowa, leitende Mitarbeiterin des Moskauer Carnegie-Zentrums und renommierte Analytikerin der Politik des gegenwärtigen Russland, bereits im Jahr 2001. Damals war der Kreml gerade mit dem "Umbau" des TV-Sektors beschäftigt. Durch den Entzug von Sendelizenzen und die Übernahme von Fernsehsendern durch staatseigene Konzerne wurde in der Anfangszeit der Regierung Putin ein Staatsmonopol geschaffen, das dem wenig charismatischen einstigen Geheimdienstchef eine kremlfreundliche Berichterstattung garantierte.

Heute gilt Russland als Risikoland für Journalisten. Der Mor