Fatale Eitelkeit

A–Z Ohne Hochmut hätte Truman Capote „Kaltblütig“ nicht geschrieben, säße El Chapo nicht wieder im Knast. Aber ist Selbstliebe nicht auch der Ausgangspunkt des Humanismus?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2016
Fatale Eitelkeit

Foto: Slim Aarons/Hulton Archive/Getty Images

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Apps Anwendungen fürs Smartphone oder Internetprogramme sind wie geschaffen, die Eitelkeit ihrer Nutzer zu befriedigen. Datingportale wie Tinder oder PlanetRomeo gehören dazu, weit vorn ist Finya, das ein Foto-Voting anbietet. Wer es zulässt, wird auf einer Skala von eins bis zehn bewertet, das gemittelte Ergebnis ist für jeden sichtbar. An ähnlicher Stelle setzt das #howhot-Projekt an. Howhot wurde von der ETH Zürich entwickelt und in den vergangenen Tagen auf vielfältige Weise parodiert. „Let Artificial Intelligence guess your attractiveness and age“ lautet der Slogan zu dem Angebot, erhältlich im Internet und als App. Es ermittelt anhand von Fotos automatisch die Attraktivität des Abgebildeten und kategorisiert in „Hmm, Ok,