Faust- und Kulturkampf

UK Labour erholt sich etwas, kann aber gegen die Post-Brexit-Strategie der Torys nur wenig ausrichten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2021
Labour-Chef Keir Starmer hat die Parteimaschinerie im Griff, aber wofür er genau steht, ist nicht ganz klar
Labour-Chef Keir Starmer hat die Parteimaschinerie im Griff, aber wofür er genau steht, ist nicht ganz klar

Foto: Christopher Furlong/Getty Images

Als Keir Starmer im April 2020 die Labour-Führung übernahm, entschied er sich für eine Politik der verhaltenen Opposition. Er kritisierte die Regierung für ihren Umgang mit dem Brexit und der Pandemie, eine umfassende Alternative blieb er schuldig. Diese Taktik wurde durch Parteigliederungen in den Pro-Brexit-Gebieten angetrieben, die man 2019 verloren hatte. Es kam teilweise zu einem ausgewachsenen Kulturkrieg, der sich gegen Labours progressive Wertvorstellungen richtete und unter Jeremy Corbyn zum politischen Faustkampf führen konnte.

Unter Starmer gilt die Devise, jede Beteiligung an einem Clash der kulturellen Werte zu vermeiden, gerade das habe 2019 den Wahlsieg gekostet. Bisher wird damit zweierlei bewirkt: Der neue Parteichef kann seine Kompetenz nachweisen,