Fehlschlag in der Tiefebene

Georgien Das neue Parlament in der Stadt Kutaisi ist schick geworden. Dennoch sieht es aus wie ein Monument des Versagens
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2014

Im August 2008 führten Georgien und Russland Krieg. Kurz darauf fand in Brüssel eine Geberkonferenz statt. Die Weltbank hatte den Bedarf zur Schadensbehebung auf 2,37 Milliarden Euro geschätzt, die Geber überschütteten Georgien aber mit Zusagen von 3,5 Milliarden. Allein die EU-Kommission sagte eine halbe Milliarde zu. Die damalige Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner sprach von „wahrer Solidarität“ mit dem georgischen Volk.

Im September 2009 die kalte Dusche. Die Fact-Finding-Mission unter Führung der Schweizer Diplomatin Heidi Tagliavini schrieb in ihrem Report, der Krieg sei von Georgien ausgelöst worden, die russische Reaktion zwar unverhältnismäßig, das Vorrücken in Südossetien aber völkerrechtlic