Feuchte Wände im Paradies

Rückblick Ciudad Caribia ist eine Mustersiedlung der Ära Chávez – im Guten wie im Schlechten
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Mit einem Toyota-Jeep dauert die Fahrt in Venezuelas sozialistische Zukunft 20 Minuten. Sie führt von der Metro-Station Gato Negro im armen Westen von Caracas zur Ciudad Caribia, einer sozialistischen Mustersiedlung, die es erst seit ein paar Jahren gibt. Wo jetzt sechsstöckige Wohnblöcke stehen und rund 10.000 Venezolaner leben, erhoben sich noch 2005 kahle Berge. Die Hügel könnten noch immer unberührt sein, hätte nicht eines Tages Hugo Chávez mit einem Helikopter das Terrain überflogen. „Dies ist ein guter Ort, um eine neue Stadt zu bauen“, befand der Comandante. Und so geschah es.

„Das Leben hier gefällt uns“, sagt Deisy Sánchez. Die 52-Jährige zählte zu den Ersten, die Ende August 2011 in Ciudad Car