Filmen für Unterdrückte

Werkschau Der Dokumentarfilmer René Vautier arbeitet für die richtige Sache. Acht Splitter aus seinem Leben
Exklusiv für Abonnent:innen
Was machen junge Männer im Krieg? René Vautiers Film "Mit 20 Jahren in den Aurès" von 1972 - der Eintritt für 20-Jährige ist in Frankreich und der Berliner Retrospektive frei
Was machen junge Männer im Krieg? René Vautiers Film "Mit 20 Jahren in den Aurès" von 1972 - der Eintritt für 20-Jährige ist in Frankreich und der Berliner Retrospektive frei

Foto: Sebastian Bodirsky

Vautier erklären

René Vautier muss man erklären. Und wenn man sagt, René Vautier ist einer der bedeutendsten Filmemacher des Cinéma militant, stimmt das und ist trotzdem leicht falsch zu verstehen. Auf Deutsch klingt das gewaltsam, dem französischen Sinn wird man damit so wenig gerecht wie dem Schaffen von Vautier oder seinen Dokumentarfilm-Kollegen Yann Le Masson, Carole Roussopoulos und Chris Marker. Gewiss, Vautier war Ende der fünfziger Jahre in den Kampfverbänden der FLN (Front de Libération Nationale) im algerischen Hinterland unterwegs, und er sprach von der 16mm-Kamera als „Faustwaffe“. Im Zentrum seines Filmemachens aber steht der Streit für die Sache der Unterdrückten. Dafür geht er Allianzen mit Gewerkschafte