Filomena

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Sie zog den engen Blumenkittel über die Knie, bestieg das Fahrrad und radelte in den See. Bis man sie nicht mehr sah. Bis die letzten ihrer schlohweiß zu Berge stehenden Haare vom eiskalten Wasser aufgenommen wurden, um in den nächsten Jahrmillionen Dolomitgestein zu werden.

Sie radelte durch die Berge, die sich auf dem See spiegelten. Hinterließ eine kleine Fahrrinne, brachte die Berge in Seenot, in kleinen Kreisen, die Steine am Ufer benetzend, bis alles wieder ruhig war.

Ich habe sie gesehen. Wie sie keinen Blick zurückgeworfen hat. Ihren blaublumigen schmalen Rücken einer alten Frau mit großem Appetit, die Hände zierlich schmal, mit eleganten Altersflecken überzogen, eine blaue Zwetschke nach der anderen auseinandernehmend, entkernend und ab