Fischerei ist Männersache

Tansania Und die Frau schleppt Steine, sie repariert Ruinen. Im Auftrag der UNESCO hilft Mwajuma Mbalawa, die Geschichte Tansanias vor dem Vergessen zu bewahren
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Mit beiden Händen hält Mwajuma Mbalawa den roten Plastikeimer auf Schulterhöhe. Vorsichtig gießt sie ein zähflüssiges Gemisch aus Kalk, Sand und Lehm in die hölzerne Verschalung. Die 32-Jährige arbeitet an einem der Ecktürme des um 1800 im Auftrag des Omanischen Sultans errichteten Forts auf Kilwa Kisiwani, einer kleinen Insel vor der ostafrikanischen Küste. Mangroven-Wälder bilden den Übergang von der ruinösen Festungsanlage zum Indischen Ozean. Auch wenn in Tansania momentan Winter herrscht – die Temperatur sinkt am Tag selten unter 30 Grad.

Reihe für Reihe bedeckt Mwajuma Korallensteine mit dem ockerfarbenen Brei. Beim Auskratzen des Eimers zieht sie die Stirn über der Nase in Falten. Wenn alles trocken ist