Fischsterben in der Oder: Das Problem ist größer als gedacht

Umweltkatastrophe In polnischen Laboren wird derzeit nach rund 300 Stoffen gefahndet, die für das massenhafte Fischsterben in der Oder verantwortlich sein könnten. Die polnische Regierung reagiert mit Symbolpolitik – und gibt gefährliche Tipps
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2022
Ein verendeter Döbel und andere tote Fische in der Oder
Ein verendeter Döbel und andere tote Fische in der Oder

Foto: Frank Hammerschmidt/dpa

Tonnen an Fisch-Kadavern, unerträglicher Gestank, apokalyptische Bilder eines sterbenden Grenz-Flusses: Die Bilder von der Oder machen fassungslos, traurig und wütend. Letzteres nicht nur wegen der allseitig und vielerorts lange bekannten Verschmutzung von Flüssen, die vor allem Industrie-Betrieben als Abfallorte dienen. Sondern auch, weil Politik und Behörden vor allem jenseits der Oder offenbar komplett überfordert waren und sind.

Polnische Behörden hatten bereits Ende Juli erste Hinweise von Anglern erhalten, dass es bei Oława, einer Stadt zwischen Oppeln und Breslau, vermehrt Fisch-Kadaver gebe. Zwar hatte die regionale Abteilung des zuständigen Hauptumweltinspektorats (GIOS) kurz danach selbst Untersuchungen eingeleitet. Doch die Meldeketten vers