Fleisch, Schmerz und Blut

Romantiker Über den amerikanischen Bestseller-Autor Chuck Palahniuk
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Vom Stendhal-Syndrom spricht man, wenn ein Mensch beim Betrachten von Gemälden seine Emotionen nicht mehr kontrollieren kann, und in Tränen, Wahnsinn oder wilde Verzückung ausbricht, wie weiland Stendhal in den Uffizien von Florenz. So erklärt es Chuck Palahniuks in seinem Anfang des Jahres auf deutsch erschienenem Roman Das letzte Protokoll, und es ist gut möglich, dass er damit einen Schlüssel zu seinem eigenen Werk liefert. Denn der direkte Einfall der Kunst in den Gefühlshaushalt der Menschen scheint dem amerikanischen Schriftsteller nicht nur als literarisches Motiv, sondern auch als Effekt seiner eigenen Texte spitzbübischen Spaß zu machen. Was in Besprechungen dann oft mit der Formel umrissen wird, Palahniuk schreibe Bücher, die weh