Fluch und Tabu

Indien Millionen Frauen werden ausgestoßen, wenn sie ihre Tage haben. Sneha Dey arbeitet in der NGO Goonji dagegen an
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2016
„By the women, for the women, and to the women“: Hilfsprojekt in Kovalam
„By the women, for the women, and to the women“: Hilfsprojekt in Kovalam

Foto: Sandra Weller/Imago

Plastikbeutel, Gras, Sand oder schmutzige Stofffetzen: „Ich wusste nicht, was ich während der Blutung nutzen sollte, bevor ich in die Stadt kam. Ich konnte mit niemandem darüber reden“, sagt Sneha Dey. Die 27-jährige Inderin steht in einem Raum voller Frauen. Inmitten von Stoffbergen messen, falten und schnüren sie Pakete, die an andere Frauen geschickt werden sollen, damit diese während ihrer Menstruation die Blutung mit Binden statt Plastik oder Schmutz auffangen können. Sie alle wollen die Periode sicherer, vor allem aber zu etwas Normalem machen, etwas, über das man redet ohne Scham und Ekel.

Ein einzelner Mann sitzt zwischen den Frauen in dem kalten Raum eines Hinterhofs eines Industrieviertels in Neu-Delhi, Indiens Hauptstadt. Die zeitig