Flucht aus der Verantwortung

Migration Die Industriestaaten sind zwar die größten Verursacher der Erderwärmung, doch Klimaflüchtlinge weisen sie ab
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2015
Die Region Sirajganj in Bangladesch
Die Region Sirajganj in Bangladesch

Foto: Uig/imago

Was waren das für Neuigkeiten: Im Sommer 2014 vermeldeten die Medien, Neuseeland hätte den ersten Klimaflüchtling anerkannt. Das zuständige Gericht hatte einer Familie aus dem Inselstaat Tuvalu ein Aufenthaltsrecht zugesprochen, unter anderem berief sich das Gericht auf die Folgen des Klimawandels. Tuvalu liegt wenige Meter über dem Meeresspiegel und droht in den nächsten Jahrzehnten unterzugehen.

Betrachtet man das Urteil genauer, stellt man jedoch fest, dass Neuseeland keineswegs den Klimawandel generell als legitimen Fluchtgrund anerkannt hat. Vielmehr argumentierte das Gericht vor allem, dass die Familie familiäre Bindungen in Neuseeland hat. Die Folgen des Klimawandels wurden nur als hinzutretende Umstände berücksichtigt. In Wirklichkeit hat