Fluchtexperten

Sozialismus Alexander Osangs Familienroman liest sich wie eine Abrechnung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2019

Ich wollte wissen, warum ich nicht glücklich werden kann, warum ich ständig wegrenne. Ich begann, ein Buch zu schreiben, das die dunklen Ströme auslotet, die unter meinem Leben fließen. Eine Reise zu den Dämonen meines Geschlechts“, schreibt der Schriftsteller und Journalist Alexander Osang in der eigenen Spiegel-Kolumne über seinen neuen 600 Seiten starken Roman. Selbst wenn man die Osang eigene Ironie abzieht, bleibt ein Anspruch von geradezu existenzieller Dramatik.

Osang folgt der Geschichte seiner Großmutter mütterlicherseits und setzt ein mit der Ermordung ihres Vaters durch einen von der Geheimpolizei aufgehetzten Mob während vorrevolutionärer Auseinandersetzungen im Jahre 1905: „Sina Krasnowa schob die letzten Scheite in