Auf Instagram war es: In einer Video-Diskussion präsentierten die Künstler*innen Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah eine Enthüllung: Viele reiche Deutsche, auch in der Kultur- und Kunstszene, haben Großeltern, die im Nationalsozialismus Karriere machten. Als Beispiele wurde zwei Frauen aufgeführt: die Galeristin Julia Stoschek und die Buchhändlerin Emilia von Senger, die gerade einen feministischen Buchladen in Berlin-Neukölln eröffnet hat. Offenbar hatte die neue Ladenbesitzerin die Tatsache verschwiegen, dass ihre Vorfahren als Generäle in Hitlers Wehrmacht dienten.
Welche Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte wäre nun für die Erbinnen angemessen? Um diese Frage drehte sich die Diskussion in den Feuilletons. Die Buchhändlerin zeigte sich dann bereit, öffentlich über ihre Nazi- Familiengeschichte zu sprechen. Damit schienen auch die Videomacher*innen zufrieden.
Interessant, was in Deutschland so als „Enthüllung“ gilt. Doch vielleicht gehört diese Debatte auch nicht auf Instagram und in die Feuilletons, vielleicht gehört sie in den Wirtschaftsteil: Wie viele reiche Menschen haben in Deutschland eigentlich keinen „Nazihintergrund“? Dabei geht es nicht nur um die Vermögen der Auto-Quandts, der Chemie-Reimanns oder der Kulturgut-Hohenzollern – sondern um eine gesamte finanzielle und politische Elite, deren Macht sich in großen Teilen auf die Zeit des Nationalsozialismus zurückverfolgen lässt.
Womöglich ist es nur ein Zufall, aber während in den 1990ern die Diskussion um das Anerkennen deutscher Schuld endlich in Fahrt kam, wurde der kritische Umgang mit dem finanziellen Erbe der Nazivergangenheit vernachlässigt. Bei der Erbschaftssteuer wuchsen die Freibeträge, eine Vermögenssteuer wird seit 1997 nicht mehr erhoben. Angesichts der Tatsache, dass das Kapital so vieler Mitglieder der deutschen „ein Prozent“ aus der Nazi-Wirtschaft stammt: Wäre nicht eine deutlich progressivere Steuerpolitik die beste Form der Vergangenheitsbewältigung? Auf jeden Fall würde sie Chancengleichheit erhöhen und Armut besser bekämpfen als jede Selbstpositionierung einer Buchhändlerin mit Nazi-Großeltern auf Instagram. Die Einführung einer Vermögenssteuer, in Deutschland wäre sie eine antifaschistische Maßnahme.
Kommentare 24
Schon.
Doch, ist es nicht etwas spät einsetzende Ethik? Also nicht nur chronologisch.
Warum wie üblich auf Zehenspitzen, artig paradoxes Ungetüm aussparend, in dem PPM der Menschen geradezu größenwahnsinnig grotesk verfügen und herrschen, während ihre Autokratie die Welt in Unheil & Verderb stürzend, als legitim und ausgerechnet 'demokratisch' bewahrt wird?
Ist erst unangetastetes Nazierbe obszön? Davor und sonst Alles stimmig?
Da Besitz mit Lebensqualität und schon Grundversorgung zusammenhängt, hat er rational bedingt und plausibel zu sein. Sinnlose Reservierung, die Dritten Ressourcen vorenthält, entbehrt jeglicher Vernunft und der Humanität.
Individuen, die vor Langeweile Schrott zu Kunst erheben, Eigner von Basketballvereinen werden, oder Yachten im Format von Kreuzfahrtschiffen bauen lassen, begehen nach Verbrechen der Gemeinschaftsplünderung und Oligarchie das misanthropischer Dekadenz.
Und wo ist bei von ihnen bestellter Augenwischerei Verstand, der von Grund auf skandalöse Zustände noch erkannte?
42 Menschen besitzen so viel wie der Rest der Menschheit von sage und schreibe 8 000 000 000. 99% rangieren zwischen vor Hunger Hundekot verzehrend bis inmitten Technologiezeitalters immer noch zu 140 Monatsstunden und 40 Jahren Arbeit angehalten, derweilen Ersparnis verlierend / in Altersruhestand Müll durchforstend.
Doch erst in Nazipfründen Schwelgende sind obszön?
Sind wir denn nach Jahrtausenden immer weiter raffinierter Hirnwäsche noch ganz normal?
Unrettbar abgeschlagen von rudimentärster Wahrnehmung?
Erst nach plakativer Lehre durch kollabierte Welt zu ausreichend Grips in der Lage, zu realisieren, daß dissozialem Spuk Ende zu bereiten, Superreichtum zu enteignen, Gesellschaften authentisch zu demokratisieren, Bildung und Information systemisch, Produktionsmittel belegschaftseigen zu machen, Aufklärung, Symbiose, Renaturalisierung global voranzubringen, und Karnickeln drastisch einzuhegen ist?
Wer glaubt, es gäbe weitere 200 Jahre Zeit, sich an verfügte Rahmen haltend, peu à peu Kern des Pudels zu nähern, der irrt sprichwörtlich gewaltig.
"...Karnickeln drastisch einzuhegen ist?"
Gibts da ne neue, also funktionierende Idee? Diese grundsätzliche Frage steht natürlich auch für alles andere.
Meine volle Unterstützung für diese Erweiterung der Betrachtung. Ich würde dem hinzufügen, dass an der Organisation des Holocaust beteiligte Firmen (IBM - Lochkarten für die effiziente Verwaltung der Endlösung) bereits wieder Aufträge zur effizienten Verwaltung der aktuellen gentechnischen Experimente erhalten.
Es gibt eben immer Stimmen, die umso heftiger gegen Unrecht polemisieren, je länger das Unrecht zurückliegt. Freitag bietet diesen Stimmen den passenden Resonanzraum.
Eine veränderte Gesellschaftsordnung nach der Niederlage des 3. Reiches forderte sogar die CDU im Ahlener Programm, das ich immer mal gerne zitiere:
"Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen.
Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine gemeinwirtschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert.“
Übrig blieb davon nur die Sozialverpflichtung von Eigentum im GG (Art. 14) und die paritätische Mitbestimmung.
Ergänzend zum kommentierten Artikel und passend zur historischen Entwicklung von Vermögen weltweit möchte ich auf ein exzellentes Buch von Thomas Piketty hinweisen, der diese Entwicklung empirisch anhand von weltweiten massenhaften Daten untersucht hat: Das Kapital im 21. Jahrhundert.
"Das Buch thematisiert grundlegende Fragen des Kapitals sowie der Vermögensungleichheit und Einkommensungleichheit. Dabei untersucht es die Veränderungen in der Vermögensverteilung und Einkommensverteilung seit dem 18. Jahrhundert. Piketty vertritt darin die Thesen, die Vermögenskonzentration sei seit Mitte des 20. Jahrhunderts in den Industrienationen deutlich gestiegen, eine Zunahme der Ungleichheit gehöre wesentlich zum Kapitalismus und eine unkontrollierte Zunahme der Ungleichheit bedrohe Demokratie und Wirtschaft."
Überbevölkerung beruht vorwiegend auf zwei Ursachen.
# Ausbeutung.
Mithin geringes Einkommen, welches Rücklagen für Lebensabend nicht zuläßt. Dies, zusammen mit hoher Säuglingssterblichkeit von selber ökonomischer Ursache, bedingt vermehrte Kindsgeburt als primärer Altersversorgung.
# Bildungsmangel / Desinformation / Religion.
Sowohl martialische Religion, die zur Vermehrung von Gotteskriegern anhält, als auch Prestigeverständnis, und Mythen zu Empfängnisverhütung bildungsferner Sphäre tragen mentalitätsbedingten Teil zur Bevölkerungsexplosion bei.
In der Konsequenz liegen funktionierende Gegenmaßnahmen auf der Hand.
Ebenso für alles Andere.
-
-Etwa in dem man aufhört, isolierte Aspekte und Symptome zu betrachten und abzuhandeln, und beginnt, ein Gesamtes einzubeziehen.
So bspw., wie meine Wenigkeit es im Verhältnis zum Artikels tat.
||Piketty vertritt darin die Thesen, die Vermögenskonzentration sei seit Mitte des 20. Jahrhunderts in den Industrienationen deutlich gestiegen, eine Zunahme der Ungleichheit gehöre wesentlich zum Kapitalismus und eine unkontrollierte Zunahme der Ungleichheit bedrohe Demokratie und Wirtschaft.||
Demnach wird Etwas, also etwas Intaktes, bedroht.
(Dabei handelt es sich um eine Steigerung.)
Doch Demokratie und Wirtschaft (für Alle) sind bereits verletzt, wo Kapitalismus / Feudalismus legal sind. Es sind Enteignungsmethoden mit entsprechender Wirkung für jene, die nicht privilegiert oder begünstigt sind.
Sicher brachten die industriellen und agrar-industriellen Revolutionen die massenhafte Freisetzung von Handwerkern und Bauern und die Verwandlung natürlicher, gemeinschaftlicher Ressourcen durch das Kapital in Waren und in dessen Besitznahme. Marx analysierte diese gesetzmässigen Tendenzen theoretisch. Piketty zeigt mit der Analyse massenhafter empirischer Daten einen ähnlichen historischen Verlauf seither auf, mit deutlichen Unterbrechungen durch die Nachkriegsjahre. Seine Studien erhielten eine grosse Aufmerksamkeit über Frankreich hinaus. Welche Schlussfolgerungen politisch zu ziehen sind im Hinblick auf die Aussichten von Systemreformen bei der Vermögensverteilung, darüber geben seine Analysen unmittelbar keinen Aufschluss und werden kontrovers diskutiert. Er selbst diskutiert über eine jährliche, progressive Vermögenssteuer von bis zu 2 % verbunden mit stark progressiver Einkommenssteuer, im Spitzensatz von bis zu 80 % .
Ps. Die von Ihnen genannten Ursachen für das Bevölkerungswachstum teile ich.
Dann lassen Sie mich doch mal in Ihre Hand schauen. Mit den "funktionierenden Gegenmaßnahmen".
Wünsche und Träume habe ich seit sehr langer Zeit. Kommt aber immer wieder die Realität dazwischen.
Jüdisches Eigentum rückerstatten. Gut.
In Kolonialzeiten erworbenes "Eigentum" rückerstatten. Gut.
Dank Sklaverei entstandenes "Eigentum" rückerstatten. Gut.
Kriegsgewinne aller Nutznießer (wenigstens für das letzte Jahrhundert) rückerstatten. Gut.
Arek Polski fordert ganz sicher die im Raume stehenden 900 000 000 000 €. Oder auch mehr.
Tatsache nach wie vor, daß mit Aneignung des Mehrwerts und legitimierter Wasserköpfe und Preistreiberei Entrechtung und Enteignung zugange ist, welche seit 40 Jahren „lediglich“ weiter eskaliert / pervertiert.
||Er selbst diskutiert über eine jährliche, progressive Vermögenssteuer von bis zu 2 % verbunden mit stark progressiver Einkommenssteuer, im Spitzensatz von bis zu 80 % .||
Mir scheint, daß diese bereits lange existiert. Für die kleinen Leute.
Denn deren Besteuerung hört ja mit Lohnsteuer nicht auf. Für jede Ausgabe, die mit verbliebenem Fundus nach Grundbesteuerung getätigt wird, erfolgen nachgesetzte Steuern. Und sogar noch auf kümmerlich ausgezahlte Rente.
Und wenn der Pöbel nach x-facher Besteuerung etwas übrig haben sollte, daß vererbt werden soll, setzt sich der Fiskus erneut drauf. Damit nur keiner auf umgehende Gedanke dazu komme, sind diese auch gleich mit Schenkungssteuer abgebogen.
Alles Hürden, welche man oberhalb einer Vermögensschwelle nicht nur nicht hat, sondern gern noch mit Subventionen eingedeckt wird, während Erbschaftssteuer, versteht sich ungehörig ist, um eine Wirtschaft exklusiver Minderheit nicht an maximalem Wachstum zu hindern. (Vordergründig natürlich über totgekauten Gaul der Arbeitsplatzerhaltung.)
Daß die Gesamtbesteuerung des kleinen Mannes nicht ausgerechnet worden scheint, reiht sich nur in lange Reihe der Indikatoren zähester Umneblung des Zeitgeistes ein.
||Wünsche und Träume habe ich seit sehr langer Zeit. Kommt aber immer wieder die Realität dazwischen.||
Das wird auch bleiben, solange das Betrachten und Denken auf gebotener, isolierter Eben verbleibt.
Änderung kann nur mit autonomem und systemischem Zeitgeist eintreten, welcher Dinge bis auf Kausalität, statt frei von Anhangstoffen auf nächstliegender Zwischenebene durchleuchtet.
Mit Verlaub, und das halten Sie für eine Antwort?
Was möchten Sie denn hören?
Als Kind träumte ich von Rückgabe Amerikas an meine roten Brüder.
Doch verfrachtete man Nichtindigene zurück, fielen in Europa und Afrika quasi die Leute von den Kontinenten. Usw.
Statt nachbessernder Gerechtigkeit fiele solche als fortan sehr viel mehr ins Gewicht. Also von Gegenwart in die Zukunft keine Dissozialität mehr.
Im den Jahren 2013/2014 feierten in der Stadt in der ich lebe, einige meine es sei eine kleine Großstadt andere dagegen behaupten, es sei eine große Kleinstadt, erstaunlich viele Firmen ihr 75-zig jähriges Firmenschubiläum. Baufirmen, Geschäfte, 75 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938. Ob Galeristen darunter waren, habe ich nicht überprüft.
Diese Jahreszahl ist auch bei den Buchpremieren sehr auffällig. "Plötzlich" stellten Reichsbahn, Diplomaten, Kripo, Bundeswehr, Mercedes, Porsche uswusf. fest, dass da mal was gewesen sein könnte. Personelle Kontinutitäten vielleicht sogar. Offensichtlich bis hin in die sehr gehobene Richterschaft, von denen einige nahtlos geradewegs aus dem Volksgerichtshof mit seinen 5500 Todesurteilen kamen.
Wikipedia:
"Bis auf Oberreichsanwalt Ernst Lautz, der 1947 im Nürnberger Juristenprozess von einem amerikanischen Militärgericht zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, wurde keiner der etwa 570 Richter und Staatsanwälte von der bundesdeutschen Nachkriegsjustiz strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen. Viele blieben während der Nachkriegsjahre in Westdeutschland im Richterdienst:"
So kanns eben gehen.
Aber warum soll das dann im Westen auch bei den Personen anders gelaufen sein, als bei den Vermögen?
https://www.youtube.com/watch?v=nySO4RnGkBM
>>Übrig blieb davon nur die Sozialverpflichtung von Eigentum im GG (Art. 14)<<
Die, gedruckt auf geduldigem Papier, hübsch aussieht, praktisch jedoch per "Lobbyismus"/Korruption ausser Kraft gesetzt ist.
Denn siehe: Wer viel Geld bewegen kann wäre ja mit dem Klammerbeutel gepudert wenn er nicht einen kleinen Teil für den Kauf von politischen Entscheidungen einsetzen würde, die die Profitmaximierung seines oder des von ihm verwalteten Eigentums sichern.
Und das geht halt nun mal nur auf Kosten der nichtbesitzenden Mehrheit.
Wer daran etwas ändern wollte müsste an die Macht des privaten Eigentums ran: eine Todsünde, wie wir alle wissen.
Zitat: "Eine veränderte Gesellschaftsordnung nach der Niederlage des 3. Reiches forderte sogar die CDU im Ahlener Programm, das ich immer mal gerne zitiere: ..."
Forderungen konservativer Kräfte nach progressiven sozialen Reformen, die der Allgemeinheit und der breiten Masse der Bevölkerung dienen, gab es in Deutschland auch nach dem 1. Weltkrieg und in den USA in der sogenannten "Großen Depression", also der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre. In den USA war damals etwa jeder 4. US-Bürger arbeitslos und viele, die Arbeit hatten, hatten auch keine Perspektive.
Dafür ist die Zeit aber leider noch nicht reif. Man bräuchte schon eine wirtschaftliche und soziale Katastrophe vom Ausmaß eines Dritten Weltkrieges mit weltweit 400 bis 500 Millionen Toten, Kriegsversehrten, Flüchtlingen, Obdachlosen und einem riesengroßen Trümmerhaufen. Dann fangen auch viele "christliche" Konservative (nicht alle) zum denken an, wenn bzw. weil sie häufig selbst davon betroffen sind oder ihre eigene Familie.
Bis dahin sind Begriffe wie Empathie, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, Vermögensteuer für Super- bzw. Hyperreiche usw. "böse" Fremdwörter, die derzeit allenfalls von progressiven linken Bürgern in den Mund genommen werden. Wer immer noch glaubt, dass die SPD in diesem Sinne eine "linke" Partei wäre, glaubt auch daran, dass er am nächsten Samstag beim Lottospielen 10 Millionen gewinnen wird und das seit mehr als 50 Jahren. Vermutlich glauben das manche auch noch, wenn man ihnen das eigene Fell über die Ohren zieht und sie auf dem Friedhof verscharrt werden.
(Nur am Rande: M. E. ist die Bezeichnung "Superreiche" für die sogenannten "Leistungträger" bzw. das obere ein Prozent der Gesellschaft, das in den Milliarden schwimmt, aber immer noch reicher werden muss, damit im Sinne der neoliberalen Trickle-Down-Theorie für die armen Spatzen am Boden auch ein paar Krümmel vom großen volkswirtschaftlichen Wirtschaftskuchen abfällt, vollkommen unpassend.
Das Wort "Super" ist in diesem Zusammenhang nämlich falsch, weil viel zu positiv konnotiert. Wenn ein einziges Prozent der Gesellschaft über so viel Vermögen verfügt wie die gesamte untere Hälfte, dann bin ich mir sicher, dass selbst Supermann höchstpersönlich das nicht "super" finden würde. Denn eine solche Vermögensverteilung ist krank und mitnichten irgendwie "super".)
Rund 90 Prozent der Gesellschaft kennen angeblich das Spiel "Monopoly", die allerwenigsten davon kapieren offenkundig den tieferen Sinn, der in diesem "Spiel" steckt. Das ist die beste Simulation einer ungezügelten kapitalistischen Wirtschaftsordnung, die jemals erfunden wurde und das vor mehr als 100 Jahren.
Man muss es nur lange genug spielen, am Ende kommt immer ein und dasselbe Ergebnis heraus: Einer wird immer reicher und noch reicher und die anderen werden immer ärmer.
In der realen Welt gibt es bis dahin weiterhin die üblichen neoliberal-konservativen und nationalistischen Reformen: Deregulierung, Flexibilisierung, Privatisierung öffentlicher Güter und Maximierung des Wettbewerbs.
Im Klartext heißt das: Löhne, Renten und Sozialleistungen für die breite Masse der Bevölkerung senken, gesellschaftliche Verluste (durch die Pandemie, Bankenpleiten, Konkurse usw.) sozialisieren und volkswirtschaftliche Gewinne maximieren und auf wenige Bürger verteilen.
Verkauft wird das unter den volksverblödenden neoliberal-konservativen Sprüchen und Schlagworten wie zum Beispiel:
"Leistung muss sich wieder lohnen.",
"Standortsicherung",
"Entlastung der Leistungsträger",
"Generationengerechtigkeit",
"Wir müssen alle den Gürtel enger schnallen."
"Deutschland zuerst"
Und was sagen "Mutti" Merkel und der neue "Heilsprediger" der Neoliberal-Konverativen alias Markus Söder dazu?
Wenn ich die Namen Angela Merkel und Markus Söder höre, fallen mir spontan Worte wie Ignoranz, Arroganz, Dekadenz, Scheinheiligkeit, Heuchelei, Doppelmoral und Opportunismus ein. Nicht jeder, der Kruzefixe an die Wand nageln lässt, ist ein "christlicher" Mensch.
Bleibt die Frage: Wenn man einem Obdachlosen auf der Straße einem Euro gibt, bekämpt man dann die Obdachlosigkeit oder zieht man das Monopoly-Spiel nur in die Länge?
gehen Sie ins gefängnis, nicht über los.
und denken Sie nach, was die wohnungs-/miet-wirtschafts-simulation
von "monopoly" vom entfalteten kapitalismus unterscheidet!
große vermögen schafft man idr nur durch ausbeutung. in der brd ist aber konkret pervers das mit dem faschismus verbiundenen. im übrigen auch des adels. wird aber hingenommen und mit kultur verbrämt. das verhältnis künstler-mäzen ist übrigens auch von machtsrukturen geprägt
Vermögensteuer richtig schreiben - nur ein "s" in der Mitte!
Der Duden empfiehlt Vermögenssteuer, aber auch Vermögensteuer ist nach Duden korrekt.
Maßgeblich ist, was im Gesetz steht. Im Duden steht heute leider alles mögliche.
Das stimmt. Der Duden enthält alles Mögliche. (Substantivierung)
Meinermich hat bleistiftsweise „Vermögensschwelle“ angeführt, was auch korrekt ist.
Mir scheint, die Juristerei hat sich da in Mariniertheit verhoben. Denn das fehlende S läßt den Begriff erscheinen, als handelte es sich um Steuer, welche auf Befähigung erhoben würde.
… Eigentlich keine schlechte Idee, für Menschen, die bei minderer Sachqualifikation Unmengen verdienen. … Doch gibt es viel Sinnigeres, das Vorrang hätte.
den Triumpf lass ich Ihnen gerne!