Krieg und Corona: Beate Tröger präsentiert Gedichtbände zur Frankfurter Buchmesse

Lyrik Beate Tröger liebt Lyrik: Dieses Mal präsentiert sie Gedichtbände, die vom (unfreiwilligen) Unterwegs- und Daheimsein erzählen, von Tanten und von der Poesie rätoromanischer Wörter
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2022
Wir erinnern uns noch, wie es war – das „Daheimsein“ während der Pandemie: Über das Sitzen im Zimmer hat die Autorin Ilma Rakusa eine lyrische Chronik geschrieben
Wir erinnern uns noch, wie es war – das „Daheimsein“ während der Pandemie: Über das Sitzen im Zimmer hat die Autorin Ilma Rakusa eine lyrische Chronik geschrieben

Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images

Der Nomade galt dank der französischen Philosophen Gilles Deleuze und Félix Guattari in den 1980ern als zentrale Theoriefigur, die verheißungsvoll für Freiheit und Grenzüberschreitung stand, was in Zeiten von Krieg, Flucht, Vertreibung und Exil durchaus kritisch zu sehen ist. Umgekehrt taugt Pascals Bonmot, das ganze Unglück der Menschen rühre allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen, nach Lockdowns und Quarantäne vielleicht nicht mehr ganz als Lebensmaxime.

Was es bedeutet, unfreiwillig unterwegs, ja getrieben oder auch eingesperrt zu sein, zeigen die Lieder aus dem Rinnstein. Sie stammen von Hans Ostwald, der von 1873 bis 1940 lebte und Gedichte von der Straße, aus Gefängnissen und den verruchten Ecken de