Frau-Mann-Schablone

Die Kandidatin Ségolène Royal kämpfte mit der Macho-Kultur und ihren eigenen Programmschwächen
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Den stärksten Einwand gegen ihre Kandidatur nennt sie selbst voller Ironie: Illegitim und deshalb nicht wert, von den eigenen Parteifreunden unterstützt zu werden. So ist Ségolène Royal zur Mutter aller Opfer geworden - sowohl im Kampf gegen die Männer bei den Sozialisten als auch die bei den Rechtsparteien. Alles, wofür sie steht, um ihren Anspruch auf das Amt der Präsidentin zu begründen, hat am Ende die Frau-Mann-Schablone überzeichnet. "In diesem Wahlkampf ist mir nichts erspart worden", lautet der Satz, der in jeder ihrer Reden in der einen oder anderen Weise auftaucht. Ein Augenzwinkern an das Publikum: Ihr wisst ja, wie das ist - und wie sie sind. Es hat zumindest den Absturz der lange als Favoritin gehandelten Politikerin in den Umfragen