Als Isabelle Collet Ende der 1980er Jahre in Reims Informatik studiert, gehört sie zu einer Minderheit von knapp 30 Prozent. Nach dem Studium findet Collet keinen Job. Arbeitgeber sehen in ihr nicht die Spezialistin für digitale Signalverarbeitung, sondern eine junge Mutter. Als solche passt sie nicht ins Schema. „Was willst du denn?“, heißt es, wenn sie sich darüber beklagt. „Das ist halt eine Männerwelt.“ Heute liegt der Frauenanteil in der IT in technischen Positionen – Support, HR und Marketing ausgeschlossen – in der Schweiz und in Europa sogar bei weniger als 15 Prozent. „Das ist ein großes Problem – nicht nur für die Frauen, sondern für die gesamte Gesellschaft“, warnt Collet, mittlerweile nicht nur Informatikerin, sondern auch Professorin für Pädagogik an der Universität Genf. Seit mehr als 20 Jahren forscht Collet zum Thema Digitalisierung und Geschlecht. Spricht sie heute Defizite und Diskriminierung an, heißt es immer noch oft: „Was willst du denn? Das ist halt eine Männerwelt.“ Genau das allerdings war einst ganz anders.
Als die Computertechnik noch in den Kinderschuhen steckte, war Programmieren kein angesehener Karriereweg. Die Angestellten waren unterbezahlt, und das gesellschaftliche Prestige fehlte dem Beruf ebenso wie eine anerkannte Berufsbildung. Mit anderen Worten: Informatikerin war ein typischer Frauenberuf.
Programmieren? Wie Kochen!
Die Gesellschaft der 40er, 50er und 60er Jahre konnte dies auch ohne Probleme mit den natürlichen Eigenschaften der Frauen erklären: Programmieren sei ganz ähnlich, wie einem Kochrezept zu folgen oder ein Menü zusammenzustellen, darin seien die Frauen doch gut. Zudem müsse eine Informatikerin bei der Arbeit nicht viel physische Kraft aufwenden. Auch das sei ein klarer Vorteil für die Frau, befand man.
Doch dann geschah etwas mit dem Berufszweig, was den Frauen klar zum Nachteil gereichte: Er wurde wichtig. Ab den 70er Jahren nahm die Digitalisierung verschiedener Arbeitsbereiche stetig zu. Spätestens ab den 90er Jahren war der Mikrocomputer im Arbeits- und im Privatleben allgegenwärtig. Menschen, die programmieren konnten, wurden immer gefragter, ihre Löhne stiegen, Prestige und Einfluss nahmen zu. Mit anderen Worten: Informatiker wurde ein typischer Männerberuf.
„Nun haben wir eine digitale Welt, die von einer Menschengruppe entworfen, realisiert und gewartet wird, die zu 85 Prozent aus weißen Männern der oberen sozioprofessionellen Gesellschaftsschicht besteht. Es ist schwer vorstellbar, dass diese Menschengruppe den digitalen Wandel zum Vorteil von uns allen wird vorantreiben können“, sagt Collet. Das Missverhältnis zwischen den Geschlechtern sei im Übrigen nicht entstanden, weil die Frauen sich aus der Informatik zurückgezogen hätten. Vielmehr hätten die Männer das Berufsfeld geflutet und die Frauen damit verdrängt. „Denn wichtiges Wissen wird in unserer patriarchalen Gesellschaft stets vermännlicht“, erklärt Collet. Frauen seien heute durchaus kompetente Anwenderinnen der Technik, sagt die Professorin, „aber sie werden nicht zu Expertinnen“.
Die Konsequenzen sind zahlreich. Das beginnt harmlos, etwa damit, dass Apples digitaler Assistent Siri das Wort „Tampon“ nicht erkannt hat. Den männlichen Sprachtrainern war es nämlich nicht in den Sinn gekommen, es in Siris Vokabular aufzunehmen. Es wird ernster, wenn wir auf die Spracherkennung bei GPS-Geräten blicken. „Die ersten spracherkennenden GPS-Geräte verstanden Männerstimmen besser als Frauenstimmen, selbst wenn der Mann vom Beifahrersitz aus sprach. Das liegt nicht daran, dass Männerstimmen leichter zu verstehen sind, sondern daran, dass die Spracherkennung von einem Entwicklungsteam durchgeführt wurde, das größtenteils aus Männern bestand“, erklärt Collet. Das birgt einerseits konkrete Sicherheitsrisiken, wenn Frauen während des Fahrens auf die Tastatur blicken, um ihr Fahrziel einzugeben, statt es mit Blick auf die Straße diktieren zu können. „Es führt andererseits“, so Collet, „bei Frauen zu einem Gefühl der Ohnmacht gegenüber der Technik, weil sie bei ihnen tatsächlich schlechter funktioniert als bei Männern.“ Und das Problem ist noch lange nicht behoben: Vor kurzem wurde eine Stimmen-Datenbank öffentlich zugänglich gemacht, um Künstliche Intelligenz (KI) auf Spracherkennung zu trainieren. Die Stimmen in der Datenbank sind bis heute allesamt männlich.
Schlechtes Beispiel Amazon
Bei Amazon zeigte sich erstmals öffentlich, wie KI Frauen systematisch diskriminieren kann. Die Firma hatte 2014 eine automatisierte Rekrutierungs-Software entwickelt, die mit Lebensläufen aus zehn Jahren Firmengeschichte gefüttert worden war, um aus neuen Bewerbungen objektiv die besten herauszufiltern. Nach drei Jahren wurde das Experiment als gescheitert betrachtet und abgebrochen: Die KI hatte systematisch die Bewerbungen von Frauen aussortiert, sodass diese gar nicht erst die Chance auf ein Bewerbungsgespräch erhielten.
Der Ausschluss von Frauen war nicht auf einen Fehler im Algorithmus zurückzuführen, die Software war vielmehr einwandfrei programmiert. Sie hatte die Unternehmenskultur von Amazon analysiert und perfekt reproduziert. Weil bei Amazon vor allem Männer angestellt sind, hatte die KI nach vergleichbaren Bewerbern gesucht und alle, die davon abwichen, ausgesondert. „Wir können der Software genau genommen also keinen Sexismus vorwerfen. Vielmehr hat sie den Sexismus, der bereits in der Unternehmenskultur herrscht, reproduziert und damit schließlich sichtbar gemacht“, erklärt Collet.
Der Fall Amazon könne sich bei jedem beliebigen Unternehmen wiederholen, das eine KI gestützt auf bereits vorhandene Daten (Vor-)Entscheidungen treffen lasse, sagt Collet. Statistiken zeigen, dass bei gleichwertigen Lebensläufen Männer mehr verdienen und häufiger befördert und in einflussreiche Positionen berufen werden. „Genau das wird die KI reproduzieren – während wir das Gefühl haben, hier träfe eine unvoreingenommene Maschine ihre objektive Entscheidung. Damit konsolidiert KI Ungerechtigkeit nicht nur, sie verstärkt sie sogar. Denn durch ihre diskriminierenden Entscheidungen wird der entsprechende Datensatz immer größer und die Entscheidungen dadurch immer klarer.“ Das beschränke sich nicht auf die Berufswelt, sondern könne auch auf Ausbildung oder Rechtssystem Einfluss haben. „Weil bei gleichwertigen Zeugnissen junge Männer aus privilegierten Verhältnissen viel eher eine Ingenieurschule besuchen als junge Frauen, wird sich das System entsprechend an ihnen orientieren und Frauen immer stärker ausschließen. Weil in der Rechtsprechung eine Vergewaltigung sehr oft zu sexueller Nötigung umklassifiziert wird, wird das eine KI womöglich irgendwann automatisch auch so machen.“ Man könne sich also leicht vorstellen, wohin die Abwesenheit der Frauen bei technischen Entwicklungen die gesamte Gesellschaft führen könne, sagt Collet.
Technische Studiengänge und Berufe stehen beiden Geschlechtern offen, doch nur wenige Frauen schlagen diesen Weg ein. Sind sie also selbst das Problem? „Klar, man kann sagen, Frauen hätten nicht den Mut, ein technisches Studium zu beginnen, sie hätten andere Interessen, sie hätten Angst vor den Stereotypen, die damit verbunden seien. Aber dann schiebt man die Verantwortung auf jene Gruppe, die diskriminiert wird. Das ist natürlich einfach, aber es ist nicht richtig“, sagt Collet. Vielmehr sollten die Politik und die Institutionen ein Umfeld schaffen, das für beide Geschlechter funktioniere. Denn bis heute stehe für Frauen wie Männer fest: „Informatik ist eine Männerwelt, da muss die Frau sich anpassen.“ Aus dieser scheinbaren Gewissheit folgt: „Von den Studenten erwartet man, dass sie erfolgreich sind in ihrem Fach. Von den Studentinnen erwartet man, dass sie erfolgreich sind in ihrem Fach und sich an diese Männerwelt anpassen.“ Damit erleben Frauen in technischen Studiengängen und Berufen eine konstante Doppelbelastung. In der Branche selbst ist man sich des Problems einigermaßen bewusst. „Der Mangel an IT-Fachpersonen wird immer größer. Gelingt es uns nicht, die Frauen zu mobilisieren, werden wir diesen Mangel schlicht nicht ausgleichen können“, sagt Helena Kordic. Dann leide die gesamte Gesellschaft. Denn die Zukunft sei nun einmal digital. Kordic ist Leiterin des Projekts IT-Feuer, einer digitalen Flamme, die analog dem olympischen Feuer im Mai und Juni virtuell durch die Schweiz reisen wird. Im Juni findet in Zürich die europäische Mädchenolympiade in Informatik statt. Davor soll das IT-Feuer mithilfe von Referaten und Workshops für Schülerinnen und Schüler sein Licht auf die Nachwuchsförderung in der IT werfen. „Von zehn Mädchen, die sagen, sie könnten sich ein Studium in einem MINT-Fach vorstellen, melden sich vielleicht zwei für eine IT-Stelle“, sagt Kordic. Der Schlüssel zu einer ausgewogenen IT-Welt liegt also darin, die gesellschaftlichen Vorurteile gegenüber den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) abzubauen.
Das bringt uns zurück zu Isabelle Collet, die vor allem die Politik in der Pflicht sieht. Neben dem Schaffen von Anreizen und der Schulung von Lehrpersonen hat Collet ein weiteres Ass im Ärmel: die Einführung von Quoten. Als Argument gegen eine Quotenregelung hört Collet oft, das allgemeine Niveau würde sinken, weil nicht mehr die Allerbesten gefördert würden, sondern die jeweils Besten beider Geschlechter.
„Da es keine rosa oder blauen Gehirne gibt, ist diese Angst unbegründet. Die Qualität der Studierenden wird nicht abnehmen. Dass wir gegenwärtig so viel mehr Männer als Frauen in diesen Studiengängen haben, liegt daran, dass die Männer so stark gefördert, während zahlreiche ebenso gut qualifizierte Frauen übergangen wurden. Eine zeitlich befristete Quote macht entsprechend einfach die jahrelange Sozialisation zugunsten der Männer wieder wett.“
Kommentare 6
Man sollte diesen "weinerlichen" [1] Artikel nach dem Lesen mit dem Artikel "Die echte Emanzipation der Frauen erfolgt über die Mint-Fächer", ebenfalls aus der NZZ, vergleichen. Es liegen Welten dazwischen. Vielleicht druckt ihn dF ja noch ab. Dort lautet das Fazit:
"Im europäischen Bildungswesen braucht es eine Revolution der Lehrpläne. Solange diese auf sich warten lässt, kann man nur rufen: Maturandinnen, schlagt die Machos auf ihren eigenen Spielwiesen! Studiert Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Recht, Ökonomie, Informatik oder Management – ob an der ETH, der EPFL oder an einer Universität! Echte Emanzipation geschieht nicht über Opfer-Rhetorik, Quotenregeln und AHV-Alter 64, sondern über die richtige Studienwahl. Weiter dazu gehören die Anerkennung biologisch unterschiedlicher Rollen von Frau und Mann sowie staatliche Beihilfen, welche den Karriere-Nachteil «Mutterschaft» angemessen auszugleichen versuchen."
Im Artikel werden harte Fakten vorgebracht. "Die offiziellen Zahlen der EPFL bestätigen diese Beobachtung. Zwar hat sich der Frauenanteil in den letzten zehn Jahren verdoppelt, doch noch immer sind von den rund 11 000 Studierenden nur knapp 25 Prozent weiblich, die Hälfte davon aus asiatischen Ländern. Anders sieht es an der nahe gelegenen Universität Lausanne (UNIL) aus: Die Mehrheit der 15 400 Studierenden der UNIL sind Frauen, wenige stammen aus Asien. Nur die Fakultäten Business and Economy (HEC) sowie exakte und Naturwissenschaften bleiben männlich dominiert."
Im dF könnte man auch fragen, warum es in der DDR dieses Problem nicht gegeben hat. Die Auswirkungen davon sind noch bis heute im unbereinigten Gender Pay Gap sichtbar, der durch den höheren Frauenteil in den MINT-Berufen im Osten (7%) wesentlich niedriger als im Westen (21%) ist (Quelle, Quelle). Im Artikel der NZZ heißt es dazu: "Weshalb zieht es Asiatinnen eher in Fachgebiete, die auf dem Stellenmarkt gefragt sind? Weil sie in Gesellschaften aufwachsen, in denen das Praktische mehr gilt als das Theoretische. Fremdwörter zu benutzen, um weniger Gebildete zu beeindrucken, ist unter Konfuzianern verpönt. Naturwissenschaften und Technik werden in der Schule von klein auf als notwendig und faszinierend dargestellt… Eine neue Generation von Gymnasiallehrern besucht mit ihren Klassen kaum je einen Industriebetrieb wie Bobst oder Bombardier, sondern Flüchtlingsheime, Recycling-Stationen oder Bio-Hühnerhöfe…
«Der Vater macht Karriere, die Mutter den Herd», hiess es einst. Etwas überspitzt ausgedrückt: Der Herd des 21. Jahrhunderts ist ein Studium der Geisteswissenschaften, der Geschichte des Altertums, des Mittelalters, der Ethnologie, Slawistik, Nordistik, Orientalistik und von vielem mehr, was auf «-istik» endet."
[1] Mit diesem Ausdruck ist dem Nachbarartikel der Auftritt des australischen Justizministers und Generalstaatsanwalts Christian Porter auf einer Pressekonferenz charakterisiert worden.
Da stimme ich, wie so oft, ausdrücklich zu.
Wobei ich insofern drüber hinaus gehen würde, als ich es zwar inzwischen auch als falsch ansehen die praktischen Fähigkeiten zu entwerten – wie es im Westen in der Tat eine Zeit lang passiert ist -, jedoch sehe ich es ebenso als falsch an, die Geisteswissenschaften (oder die Grundlagenfoschung) zu entwerten und außerdem muss auch nicht jede(r) MINT Fächer studieren, weil es inzwischen auch in Straßenbau, Pflege und vermutlich auch auf Bio-Hühnerhöfen genug zu tun gibt. Zudem finde ich es auch nicht falsch, wenn sich ein Paar auf das (im Westen) ehedem klassische Rollenmodel einigt und es die Möglichkeit gäbe, dass der Vater (von mir auch auch die Mutter) allein die Familie ernähren kann und zwar durch einen Normalojob, nicht indem man Vorstandsvorsitzender oder Professor ist.
Ein echter Pluralismus würde Menschen die Wahl zwischen diesen Lebensmodellen lassen, zu oft wird als emanzipiert und fortschrittlich verkauft, was unterm Strich der Wirtschaft dient. Den MINT Fächern fehlen nämlich Fachkräfte, das war schon vor 10 Jahren so.
Zu kurz gedacht. Die unterschiedlichen Begabungen zwischen Menschen und insbesondere zwischen Mann und Frau muss man anerkennen und nicht versuchen mit billiger Gleichmacherei darüber hinweg zu täuschen. Mixed Mannschaften im Schulsport von Klein auf. Das Prinzip „höher, weiter, schneller“ umdenken. Nur im Team ist man stark und kann Schwierigkeiten überwinden. Vor allem solche von gesamtgesellschaftlichen Ausmaß.
Die Asiaten sind uns da um Längen voraus. Vermutlich. Der Individualismus, dem wir im Westen frönen, der trügt doch. Was nutzt alle Individualität, wenn dadurch die Fähigkeit zu „echtem Teambuilding“ abhanden kommt und gekommen ist.
Zustimmung zum letzten Satz, das ist ein wesentlicher Punkt unter noch vielen weiteren.
"Ein echter Pluralismus würde Menschen die Wahl zwischen diesen Lebensmodellen lassen, zu oft wird als emanzipiert und fortschrittlich verkauft, was unterm Strich der Wirtschaft dient."
Pluralismus allein wird nicht reichen. Der Einzelne kann schwer entscheiden, welche Auswirkungen seine Entscheidung für das "Lieblingsstudienfach" hat. Dazu brauchen wir Lehrer und Studienberater, die junge Menschen befähigen, sich ihre Entscheidung nach mehreren Seiten hin gründlich zu überlegen. Eine Studienberatung oder -lenkung wie in der DDR ist heute verpönt. Aus meiner Sicht zum Schaden sehr vieler junger Menschen, die sich am Beginn ihres Lebens für eine Sache begeistern, ohne wirkliche Kenntnis davon zu haben, welche Konsequenzen dran hängen. Wenn sie dann noch mit wenig Frustrationstoleranz ausgestattet sind und schnell hinwerfen, wird es noch arger.
„Der Einzelne kann schwer entscheiden, welche Auswirkungen seine Entscheidung für das "Lieblingsstudienfach" hat. Dazu brauchen wir Lehrer und Studienberater, die junge Menschen befähigen, sich ihre Entscheidung nach mehreren Seiten hin gründlich zu überlegen. Eine Studienberatung oder -lenkung wie in der DDR ist heute verpönt.“
Ich bekam bei meiner zu hören, dass ich mit meiner Fächerauswahl rein gar nichts anfangen könne. Das baut einen ja dann auch nicht so richtig auf. Ich wollte aber eh nur aus Neigung studieren.
„Aus meiner Sicht zum Schaden sehr vieler junger Menschen, die sich am Beginn ihres Lebens für eine Sache begeistern, ohne wirkliche Kenntnis davon zu haben, welche Konsequenzen dran hängen.“
Konsequenzen gibt es vielerlei, das ist ja das Ding. Wer's solide will, geht ins Ländle und kloppt Nachtschichten in der Autoindustrie, da kommt jede Menge Kohle bei rum. Ist halt nicht jedermanns Berufung, mit den MINT Fächern ist es eben auch so. Worauf soll man schauen? Klar, Hobby zum Beruf machen ist immer toll, aber es gibt nun mal auch Leute, die sich für Geisteswissenschaften, Sprachwissenschaften etc. wirklich interessieren und dafür brennen.
Den Vogel hat mal ein Philo-Dozent abgeschossen, der bekam pro Semester(!) 600 Euro, da steht die geneigte Putzfrau nicht mal für auf.
„Wenn sie dann noch mit wenig Frustrationstoleranz ausgestattet sind und schnell hinwerfen, wird es noch arger.“
Im Grunde genommen ist Aufklärung natürlich super, aber der Blick (allein/vorwiegend) auf den wirtschaftlichen Nutzen ist ja irgendwie das, was wir überwinden wollen. Irgendwie ist es dann auch schräg das politisch zu bekämpfen, aber persönlich zu empfehlen.
Vielleicht wär' die Idee ja gar nicht so schlecht, wenn erst mal die Hochqualifizierten Mindestlohn kriegen.